Der Juni 2016 wird als ein Monat mit Gewittern, Blitzen und starken Regenfällen in die Statistik eingehen. So nass war noch kein Juni seit Aufzeichnungsbeginn. Foto: 7aktuell.de/Dyhringer Quelle: Unbekannt

Von Mathias Kuhn

Der Juni 2016 hat die Meteorologen in Atem gehalten und Rekorde gebrochen: Mit 180,7 Litern pro Quadratmeter stellt er den Niederschlagsrekord auf. So nass war noch kein Juni seit Aufzeichnungsbeginn. Einen Allzeit-Tagesrekord hat der 14. Juni mit 29 Litern pro Quadratmeter aufgestellt. Erstaunlich: Mit durchschnittlich 17,8 Grad Celsius war der Juni 1,4 Grad wärmer als im Mittel der vergangenen Jahre.

Was die meisten sicherlich vermuteten, ist jetzt amtlich: So nass wie die vergangenen 30 Tage war noch kein Juni, seit die Stuttgarter Meteorologen ihre Wetterdaten aufzeichnen. An der Messstation auf dem Cannstatter Schnarrenberg sammelten die Wetterforscher 180,7 Liter Wasser pro Quadratmeter. Das ist nahezu doppelt so viel wie an einem normalen Juni. Genau: 193 Prozent eines durchschnittlichen Juni-Monats. „Zwischen dem 1. und 19. Juni lag ein Tiefdruckgebiet über Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt, das sich stetig regenerierte, hochgradig labil war und dadurch immer wieder zu Gewitter mit Niederschlägen führte“, erklärt Klaus Riedl vom Deutschen Wetterdienst. An neun Tagen im Juni fielen mehr als zehn Liter Wasser pro Quadratmeter. Der regenreichste Tag war der 14. Juni. 29 Liter bedeuten einen Allzeitrekord für einen 14. Juni. „Dennoch sind wir im Vergleich zu anderen Kommunen mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Riedl. In Pfullingen fielen 50 Liter Regen pro Quadratmeter in einer Stunde auf den Boden.

Dafür geizten die vergangenen 30 Tage mit Sonnenstunden. „Der Monat war ziemlich trüb. 166,1 Sonnenstunden bedeuten 78,9 Prozent des Junimittelwerts“, so Riedl. Es hätte noch trister kommen könne. Die drei Tage von 22. bis 24. Juni schönten die Sonnenbilanz etwas. Allein am 23. Juni schien die Sonne 15,1 Stunden lang.

Der 23. Juni war auch der bislang wärmste Tag im Jahr. Das Thermometer stieg auf dem Schnarrenberg bis auf 33, 3 Grad Celsius. Nur der 24. Juni kletterte auch über die 30-Grad-Marke. „Damit hatten wir per Definition zwei heiße Tage über 30 und fünf Sommertage über 25 Grad Celsius.“ Alle Tage zusammengenommen und gemittelt kommt der Juni 2016 damit auf 17,8 Grad Celsius. Er liegt damit - trotz Regen und trübem Wetter - um 1,4 Grad Celsius über dem Mittel aller 30 Juni-Monate von 1961 bis 1990, aus denen der Mittelwert gebildet wird. „Das lag auch daran, dass es nachts bewölkt war und die Wärme nicht ins Weltall abstrahlen konnte“, so Riedl.

Die Zeit der schweren Gewitter sei jetzt aber mittelfristig vorbei. Die Temperaturen verharren im Bereich zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Dennoch bleibt das Wetter unbeständig. Auf einen trockenen Tag heute, folgt ein eher regnerischer Samstag sowie ein sonnigerer Sonntag. „Alles jedoch bei eher sommerlichen Temperaturen“, so Riedl.