Fritz Kretschmer fährt als ehrenamtlicher Chauffeur Besucherinnen der Wangener Begegnungsstätte zum Friedhof und in den Ort zurück. Foto: Kuhn Quelle: Unbekannt

(mk) - Begegnungsstätten-Leiterin Regine Mischke und Christine Siedlecki kennen die Sorgen der Besucherinnen: Sie würden gerne die Gräber ihrer Verstorbenen pflegen, aber der Weg zum Friedhof am Berg ist ihnen zu mühsam. Deswegen starteten die Begegnungsstätten-Macherinnen einen Versuch. Vor den Osterfeiertagen boten sie einen Fahrdienst zum Friedhof an. Ehrenamtliche chauffierten die Seniorinnen zur Michaelskiche sowie wieder zurück und sie begleiteten die Fahrgäste auch ans Grab.

„Eine tolle Idee. Ich habe mich sofort gemeldet“, begrüßt Ruth Hinterstein das jüngste Angebot der Begegnungsstätte, den im Programm als Friedhofstaxi angebotenen ehrenamtlichen Fahrdienst auf die Wangener Höhe. Entstanden ist die Idee durch ein Gespräch am Mittagstisch. „Immer wieder haben vor allem Besucherinnen darüber geklagt, dass sie kaum mehr auf den Friedhof gelangen“, erzählt Siedlecki. „Der Anstieg, vor allem wenn man noch Pflanzen oder anderes mit ans Grab nehmen will, ist für ältere Menschen mühsam und man will ja nicht immer die Verwandten bitten“, sagt auch Margarete Wagner.

Vier Besucherinnen, darunter zwei Damen mit Rollatoren, hatten sich für die Premiere angemeldet. Christine Siedlecki und Fritz Kretschmer haben den ehrenamtlichen Chauffeursdienst übernommen. „Es ist eine Ehrensache, älteren Wangenern behilflich zu sein“, sagt Kretschmer. Er kennt die Diskussion aus dem Bezirksbeirat. Dort wurde mehrfach ein kleiner Shuttlebus für ältere Anwohner angeregt, die entweder im Bereich der Michaelskirche oder im Degen wohnen. Sie haben es schwer, ihre Einkäufe im Ort zu erledigen und das Gekaufte auf den „Berg“ zu bringen. „Ein Taxifahrer hat es abgelehnt, die kurze Strecke zu fahren“, erzählt eine Wangenerin. Insofern nahmen Hinterstein und Wagner das Angebot der ehrenamtlichen Chauffeure gerne an. „Natürlich begleiten wir die Fahrgäste auch mit ans Grab, helfen tragen, warten und bringen die Friedhofsbesucher wieder unentgeltlich in die Ortsmitte“, sagen Kretschmer und Siedlecki. Die Begegnungsstätte will das Angebot zunächst alle zwei Monate anbieten.