Die BW-Bank setzt ihren Kurs der Umstrukturierung fort. Bis 2020 wird das traditionelle Schaltergeschäft erheblich reduziert. Von den 66 Filialen wurden allein in Stuttgart in diesem Jahr bereits 24 in Beratungscenter mit SB-Angebot umgewandelt, sechs weitere folgen 2017. Zudem werden sieben weitere zu einem reinen SB-Servicecenter. Betroffen sind insbesondere die Neckarvororte mit den Standorten in Uhlbach, Obertürkheim, Hedelfingen und Luginsland.
Die BW-Bank setzt ihren 2015 in die Wege geleiteten Konsolidierungsprozess gezielt fort. Das Ziel des Unternehmens bis 2020 lautet: Nur noch 20 Filialen, rund 30 Beratungscenter und 50 SB-Standorte. Hintergrund des Projekts „BW morgen“ sind die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und vor allem das veränderte Kundenverhalten. „Durch ein differenziertes Leistungsangebot berücksichtigen wir die Erwartungen und Bedürfnisse unserer Kunden, die sich im Laufe der Jahre deutlich verändert haben - und weiter verändern werden“, betont Michael Horn, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und für das Privatkundengeschäft zuständiges Vorstandsmitglied. Denn längst nicht mehr nur junge Menschen erledigen einfache Bankgeschäfte immer öfter übers Internet. Bereits 2014 verlangte nur noch ein Drittel der Kunden ein Beratungsgespräch in einer Filiale. Und die Hälfte der Girokonto-Inhaber nutzen das Online-Banking-Angebot der BW-Bank. Die Folgen: Weniger „Laufkundschaft“ bedeutet, dass nicht mehr alle Standorte ausgelastet und wirtschaftliche rentabel sind.
Deshalb passt die BW-Bank die Beratungs- und Serviceangebote aus ihrer Sicht den aktuellen Bedürfnissen an. Aber „die direkte, qualifizierte, persönliche Beratung speziell zu komplexen Finanzangelegenheiten ist unseren Kunden nach wie vor äußerst wichtig“, sagt Horn - und werde auch angeboten. Dennoch wurden bereits im Laufe diesen Jahres in Stuttgart 24 Filialen in Beratungsstellen umgewandelt. Nun hat die BW-Bank auf Anfrage unserer Zeitung die Pläne für 2017 offen gelegt. Im kommenden Jahr sollen in der Landeshauptstadt 14 weitere Standorte umgewandelt werden.
Die BW-Bank, die nicht selbstständig ist, sondern ein Bereich innerhalb der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist, will aber auch in Zukunft ihrer Aufgabe als Sparkasse in Stuttgart gerecht werden. Wenngleich mit einer neuen Ausrichtung des Privatkundengeschäfts in jährlichen Schritten bis 2020. Auch der Stuttgarter Gemeinderat hatte im Dezember 2015 mehrheitlich für das Vorhaben Verständnis gezeigt. Schließlich besitzt die Stadt 19,8 Prozent der Anteile an der LBBW.
Von den Umstrukturierungsmaßnahmen im kommenden Jahr, die sukzessive zwischen Januar bis November umgesetzt werden, besonders betroffen, sind die Oberen Neckarvororte. Die bisherige Filiale in Uhlbach wird zu einem SB-Servicecenter. Diese neuen Standorte verfügen ausschließlich über Geldautomaten und Kontomanager sowie Geräte mit Ein- und Auszahlungsfunktion - Mitarbeiter vor Ort und somit das Kassengeschäft gibt es nicht mehr. Diese Kriterien erfüllen auch die neuen SB-Beratungscenter in Obertürkheim, Hedelfingen und Luginsland. Einziger Unterschied: Auf Wunsch und vorheriger telefonischer Terminvereinbarung können sich Kunden auch weiter direkt vor Ort beraten lassen. Aber nicht nur in den Oberen Neckarvororten werden im kommenden Jahr Veränderungen durchgeführt. Auch aus der Filiale in der Wildunger Straße in Bad Cannstatt wird im kommenden Jahr ein Beratungscenter. Es wird sicher nicht der letzte Schritt der Veränderungen im Zuge der Umstrukturierung der BW-Bank-Filialen bis zum Jahr 2020 sein.
Weitere Veränderungen 2017
Insgesamt 31 Standorte der BW-Bank im gesamten Landesgebiet werden 2017 umgewandelt, allein 14 in Stuttgart. Neben den Filialen in den Neckarvororten wird die BW-Bank an der Gänsheide in Stuttgart-Ost zum reinen SB-Servicecenter ebenso wie die weiteren Standorte in Stuttgart im Herdweg, Kaltental, Feuersee, Sonnenberg, Plieningen, Haldenrainstraße und Hoffeld. Die bisherige Filiale an der Katzenbachstraße in Zuffenhausen wird sogar komplett geschlossen. Darüber hinaus sind auch die BW-Bank-Standorte in Schmiden und Oeffingen betroffen. Beide werden im kommenden Jahr ebenfalls in Beratungscenter umgewandelt.