(mk) - Abschied nehmen mussten die Mitglieder des Gewerbe- und Handelsvereins Hedelfingen - Rohracker vor Kurzem. Frida Wolf, „die Seele von Rohracker“, wie GHV-Vorsitzender Michael Weber in seinen Beileidsworten im Trauergottesdienst sagte, war im Alter von 83 Jahren verstorben.

Viele Freunde und Bekannte, darunter viele GHV-Mitglieder, begleiteten Frida Wolf und ihre Familie auf dem letzten Weg. Ein schmerzlicher Verlust. „Rohracker hat eine anpackende, verantwortungsvolle, gleichzeitig aber auch liebevolle Frau, Rohracker hat seine gute Seele verloren“, meinte Weber in seiner Trauerrede. Wolf habe den Stadtteil zeit ihres Lebens mitgeprägt. „Ihr Lebensmittelpunkt war das Autohaus und die Tankstelle. Wer sieht sie nicht hinter dem Tresen beim Abkassieren, wo sie sich immer um die Probleme der Kunden annahm? Wenn notwendig, kümmerte sie sich sogar selbst um die Fahrzeuge.“ Von dort habe sie aber auch die Geschicke des gesamten Stadtteils gelenkt. Manche sahen im Autohaus eine Zweigstelle des Rathauses. Sie sei multitaskingfähig gewesen. Während sie abkassierte, habe sie immer auch ein Ohr für die Kunden, aber auch für die Belange des Stadtteils gehabt. „Sie stand immer mit Rat und Tat zur Seite. Bei Frida Wolf lief alles zusammen. Sie lotste alles in die richtige Richtung.“ Von ihrem Wissen hätten alle profiziert. Dank ihres Engagements und Einsatzes haben die Bürgerinnen und Bürger in Rohracker noch ihre „Alte Schule“. Sie war Mitgründerin, Initiatorin und Vorsitzende des „Fördervereins Alte Schule“. Sie war Ehrenmitglied im Kleintierzüchterverein. Sie schaute und kümmerte sich um den Einzelhandel und die Läden in Rohracker. Ihr lag immer daran, das Ladensterben in Rohracker aufzuhalten.

Um die Interessen von Rohracker vertreten zu können, und damit „ihr“ Rohracker in der Stadt nicht in Vergessenheit gerät, ging sie folgerichtig in die Politik. Mehrere Jahre vertrat sie die Freien Wähler im Bezirksbeirat. Sie war über alle Parteigrenzen hinweg geschätzt, da alle wussten, dass es Frida Wolf vorrangig nicht um parteipolitische Interessen ging, sondern sie hatte immer die Interessen des Stadtbezirks und hier insbesondere die von Rohracker im Blick.

Und: Sie packte auch selbst tatkräftig an. Mit Ilse Bodenhöfer-Frey, die sie sich zur Seite nahm, bildete sie ein tolles Gespann. Die Beiden organisierten das Maibaumaufstellen und den Weihnachtsmarkt. „Niemand musste sich vom Gewerbeverein darum kümmern. Es war immer alles perfekt organisiert, sei es auf dem Hof des Autohauses, sei es auf dem Kelterplatz“, erinnerte Weber an Frida Wolf.