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Im Kampf gegen einen Schädling können Winzer dank der spätsommerlichen Hitze vorerst aufatmen. Es seien bisher «nur ganz, ganz wenige» Kirschessigfliegen-Eier gefunden worden, sagte der Präsident des Badischen Weinbauverbandes, Kilian Schneider. «Zum ersten Mal in diesem Jahr hilft uns das Wetter richtig.» Der aus Asien stammende Schädling mag es feucht und relativ kühl, bei Sonne und hohen Temperaturen ist er hingegen nicht aktiv. Wegen des Regenwetters der vergangenen Monate hatten Obstbauern über teils hohe Einbußen geklagt. Winzer waren besorgt, dass die Fliege nach den Kirsch- und Brombeerernten auf die Weinberge wechselt.

Diese Sorgen scheinen sich nun aber zu verflüchtigen. «Ich bin zwar nicht total beruhigt, aber doch sehr viel ruhiger», sagte Winzer Schneider. Auch Werner Bader, Geschäftsführer des Weinbauverbands Württemberg, ist erleichtert. «Das Wetter arbeitet derzeit eindeutig für uns», sagte er. In Württemberg seien bisher nur zwei Kirschessigfliegen-Eier gefunden worden. «Bei uns ist alles im grünen Bereich.» Die Weinbauern seien aber weiter wachsam. Die Fliege ritzt auf reifen Früchten die Schale auf und lagt dann bis zu 400 Eier hinein. Zuletzt war der Befall 2014 auf Weinbergen stark. Die Haupt-Weinlese im Südwesten dürfte Ende September starten.