Überschwemmtes Auto: In Reutlingen lief ein Parkhaus voll. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Stuttgart (lsw) - Nach Wetterturbulenzen in der Nacht zum Samstag konnten die Baden-Württemberger gestern wieder durchatmen.

Zwar mussten die Menschen etwa in Pfullingen und Biberach die Schäden durch Starkregen beseitigen, aber neues Ungemach drohte vorerst nicht. Die Prognose für die kommenden Tage ist freundlich. Die Temperaturen liegen zwischen 22 und 25 Grad. Erst Mitte der Woche wird es wieder nasser.

In der Nacht zum Samstag führten sintflutartige Regenfälle dazu, dass Bäche über ihre Ufer traten, Keller und Tiefgaragen überflutet wurden. In manchen Orten war die Feuerwehr im Dauereinsatz. Die Folgen waren aber weit weniger dramatisch als bei den Unwettern vor knapp einem Monat, in deren Folge vier Menschen starben.

Besonders gefordert war Freitagnacht die Feuerwehr in Pfullingen. Der Eierbach, ein kleines Rinnsal, wurde binnen kurzem zu einem reißenden Strom. Auch der übliche Pegelstand der Echaz in der Kleinstadt am Fuße der Schwäbischen Alb wurde um zwei Meter überschritten. In der 18 000-Einwohner-Gemeinde gingen 400 Notrufe ein. Auch im benachbarten Reutlingen war die Feuerwehr stark gefordert. Dort wurde etwa ein überschwemmtes Parkhaus leer gepumpt. In Freiburg waren mehr als 140 Kräfte mit 38 Fahrzeugen im Einsatz, um nach einem schweren Gewitter umgestürzte Bäume wegzuräumen und überflutete Keller abzupumpen.

1000 Einsätze in und um Biberach

Im Landkreis Biberach gab es ebenfalls schwere Schäden. Die Feuerwehr musste dort fast 1000 Mal ausrücken, wie das dortige Landratsamt mitteilte. In einem Ortsteil der Gemeinde Mietingen seien 100 Keller vollgelaufen. „Es bot sich erneut ein Bild der Verwüstung“, erklärte Landrat Heiko Schmid. Die Schifffahrt auf dem Rhein bei Karlsruhe wurde wegen der Unwetterfolgen erneut gestoppt. Der Pegelstand überschritt laut Polizei in der Nacht zum Sonntag die Grenzmarke von 7,50 Metern. Daher dürfen zwischen Iffezheim und Germersheim keine Schiffe mehr fahren. Der Rhein soll heute wieder freigegeben werden. Gestern Morgen lag der Pegelstand in Maxau bei 7,63 Meter.