Berlin/Stuttgart (dpa) - Der Bundesvorstand der AfD hat die Streithähne in der Partei aufgefordert, sich wieder zusammenzuraufen. Die gespaltene AfD-Fraktion im Stuttgarter Landtag müsse wieder zusammenfinden, hieß es in einem Beschluss, den der Vorstand gestern in Berlin verabschiedete.

Bundesvorstandsmitglied André Poggenburg forderte die Parteivorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen auf, in Zukunft besser zusammenarbeiten. „Wer das nicht kann, muss sich überlegen, ob er an der richtigen Stelle sitzt“, drohte er. Petry forderte die anwesenden Journalisten vor Beginn der Vorstandssitzung auf, sich davon zu überzeugen, „dass wir weiterhin die Partei zusammen führen“.

Es war das erste Treffen des Bundesvorstandes seit zwei Monaten. Die Parteispitze hatte zuletzt vor allem durch Rivalitäten zwischen Petry und Meuthen von sich reden gemacht. Dies überlagerten auch den Streit in der baden-württembergischen AfD-Landtagsfraktion. Der Streit hatte sich an der Frage entzündet, wie die AfD mit dem Abgeordneten Wolfgang Gedeon umgehen soll. Gedeon hat die Fraktion inzwischen verlassen. Ihm wird Antisemitismus vorgeworfen.

In der vergangenen Woche hatte Meuthen gemeinsam mit 13 Parteikollegen die Stuttgarter Fraktion verlassen. Er reagierte damit auf die Weigerung einiger Mitglieder, seinem Antrag, Gedeon auszuschließen, zu folgen. Meuthen warf Petry vor, sie habe sich in die Belange seiner Fraktion eingemischt und dadurch die Lage komplizierter gemacht. Wie die Spaltung der Fraktion überwunden werden soll, ließ der Bundesvorstand offen.

Heute beginnt in Bingen der Bundeskongress der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA). Als Gastredner werden Petry und Parteivize Alexander Gauland erwartet. JA-Bundeschef Markus Frohnmaier sagte, es würden auch Vertreter ausländischer Parteien erwartet. Eingeladen habe man unter anderem die französische Partei Front National und die FPÖ.