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Feldberg (dpa/lsw) - Nach zahlreichen Glatteis-Unfällen auf Baden-Württembergs Straßen am Samstag und Sonntag müssen Autofahrer zum Wochenbeginn besonders vorsichtig sein. Es muss mit Glätte durch leichten Schneefall gerechnet werden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag mit. Zudem werde es kälter. Die Polizei rief die Verkehrsteilnehmer zu besonnener Fahrweise auf und wies auf die unbedingt notwendige Nutzung von Winterreifen hin. Wintersport-Fans freuten sich hingegen über das Wetter, auf den Skipisten am Feldberg herrschte Hochbetrieb.
Räum- und Streudienste hatten gut zu tun am Wochenende. Ein tragischer Unfall ereignete sich am Samstagmorgen bei Hornberg im Ortenaukreis, der Fahrer eines Streudienstautos starb. Der Mann kam mit seinem Streudienstwagen von der Straße ab und fuhr gegen einen Baum. Der Fahrer eines vorbeifahrenden Autos entdeckte den Mann bewusstlos neben seinem Fahrzeug, wie die Polizei mitteilte. Ein Notarzt konnte später nur noch seinen Tod feststellen.
Auf der A81 bei Rottenburg (Kreis Tübingen) kam ein 26 Jahre alter Autofahrer am Sonntagmorgen ins Schleudern, sein Fahrzeug überschlug sich mehrfach und kam erst 100 Meter abseits der Autobahn zum Liegen. Rettungskräfte - Notarzt, Sanitäter, Feuerwehr und Polizei - rückten mit insgesamt 12 Fahrzeugen an. Sie konnten den Fahrer schwer verletzt aus dem Autowrack bergen, ein 32 Jahre alter Beifahrer kam ebenfalls ins Krankenhaus. Die Unfallursache war zunächst unklar.
In Albstadt (Zollernalbkreis) musste ein 32-Jähriger am Samstagmorgen in einem Schneeräum-Fahrzeug einem Kollegen in einem anderen Gefährt ausweichen, der ihn übersehen hatte. Der Mann fuhr in einen Schneehügel, sein Fahrzeug kippte um und er verletzte sich leicht.
Die Liste der Glätteunfälle am Wochenende war lang. In Schopfheim (Kreis Lörrach) gab es allein zwölf Unfälle, alle gingen mit Blechschäden relativ glimpflich aus. In Riedlingen (Biberach) rutschte ein 31-Jähriger am Samstagmorgen mit seinem Auto in das Schaufenster einer Bäckerei. Das Geschäft war noch zu, verletzt wurde niemand - der Schaden lag laut Polizei bei 60 000 Euro.
Bei Münsingen (Kreis Reutlingen) war ein 27-Jähriger samt Beifahrerin und dreijährigem Kind zu schnell unterwegs auf der spiegelglatten Fahrbahn, in einer Kurve kam er auf die Gegenfahrbahn und stieß dort frontal mit einem Wagen einer 39-Jährigen zusammen. Alle vier - Fahrer, Beifahrerin und Kind - wurden bei dem Unfall am Samstagnachmittag leicht verletzt.
In Fluorn-Winzeln (Kreis Rottweil) verlor ein 21-Jähriger am späten Freitagnachmittag auf einer schneebedeckten Straße die Kontrolle über sein Auto, auf der Gegenfahrbahn stieß er mit dem Kleinlaster eines 29-Jährigen zusammen. Sachschaden: 12 000 Euro. Ähnliches passierte in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) - ebenfalls 12 000 Euro Schaden, keine Verletzten. Unweit von Villingen-Schwenningen kam ein 56-Jähriger bei einem Überholmanöver auf der A81 ins Rutschen, prallte gegen Betonwand und touchierte ein anderes Auto. Dass der Geländewagen des 56-Jährigen Allrad hatte, hatte wenig geholfen: 20 000 Euro Schaden.
Gute Laune herrschte hingegen am Feldberg, wo es auf den Skipisten durchaus voll war. 34 der 38 Lifte in dem Skiverbund des Hochschwarzwaldes waren geöffnet, die Schneehöhe lag laut Veranstaltern auf dem Berg bei 65 Zentimetern. In den kommenden Tagen dürfte es etwas mehr Schnee werden, am Montag soll es laut Wetterdienst in höheren Lagen des Schwarzwaldes bis zu fünf Zentimeter Neuschnee geben.