Elektroautos Foto: dpa - dpa

Stuttgart/Berlin (dpa) - Die nach langem Ringen getroffene Vereinbarung zur Förderung der Elektromobilität wird nach Einschätzung von Daimler-Chef Dieter Zetsche die Nachfrage nach Elektroautos ankurbeln. „Das wird helfen, schneller als bisher Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen“, sagte Zetsche am Mittwoch. Daimler hat sich nach Angaben eines Sprechers - wie andere Hersteller auch - bereit erklärt, 50 Prozent zu der geplanten Kaufprämie beizusteuern. Der Autobauer wolle sein Angebot konsequent weiter ausbauen, hieß es.
Käufer reiner Elektroautos sollen nach der Einigung schon vom kommenden Monat an einen Zuschuss von bis zu 4000 Euro erhalten. Für Hybride mit aufladbarer Batterie plus Verbrennungsmotor gibt es 3000 Euro. Die Förderung hat eine befristete Laufzeit bis spätestens 2019. Wenn die Summe von 1,2 Milliarden Euro ausgeschöpft ist, endet die Prämie. Zum Förderprogramm gehört auch der Aufbau von 15 000 neuen Ladestellen im ganzen Land.

Der Autozulieferer Bosch hält wenig von den beschlossenen Prämien für den Kauf von Elektroautos. Solche Mittel entfachten am Markt keine nachhaltige Nachfrage, sondern nur ein kurzfristiges „Strohfeuer“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner am Mittwoch in Renningen. Der Technologiekonzern ist selbst in der E-Mobilität tätig. Der richtige Weg, um den Absatz von Elektroautos anzukurbeln, ist aus Sicht von Denner eine „leistungsfähige Infrastruktur“, zum Beispiel also ein gutes Netz von Ladestationen. Außerdem sehe er einen Vorrang für Elektroautos beim Parken oder die Freigabe der Busspur positiv, um E-Fahrzeuge attraktiver zu machen.