Frankfurt (dpa) - Der Mannheimer Flughafen bleibt nach Ansicht der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) der unsicherste in Deutschland. Nach wie vor fehle die von der internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO empfohlene größere Auslaufzone am Ende der Landebahn, kritisierte die VC bei ihrem jährlichen „Flughafen-Checks“ gestern in Frankfurt. Auch Memmingen und Heringsdorf hätten noch Verbesserungspotenzial. Sie genügen aber den ICAO-Mindestanforderungen und sind damit ausreichend sicher.

Die Bestnote von 1,6 verdiente sich erneut der Flughafen Leipzig-Halle vor Frankfurt, München, Stuttgart, Berlin-Schönefeld, Erfurt und Bremen, die alle auf die Schulnote 1,7 kamen. Georg Fundel, Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH, freute sich über das gute Ergebnis: „Sicherheit steht im Flugverkehr an erster Stelle, und wir investieren viel in die dazu nötige Infrastruktur. Das erfreuliche Ergebnis beim VC-Flughafencheck zeigt, dass wir beim Thema sehr gut aufgestellt sind.“

Die Betreibergesellschaft des Mannheimer City Airports kritisierte, dass der Check nur die reinen Ausstattungsmerkmale berücksichtige, nicht aber die Verkehrsmenge, die individuellen Maßnahmen zur Risikoabwehr oder das besondere Training der Crews.

Insgesamt bescheinigten die Piloten den deutschen Airports ein gutes Sicherheitsniveau, was man in einem entwickelten Land aber auch erwarten könne, wie der VC-Vizepräsident Martin Locher sagte. Die Durchschnittsnote betrug 2,1 nach dem gemeinsam von VC und Flughafenverband ADV erarbeiteten Kriterienkatalog. Verbesserungen hätten die neuen Anflugsysteme in Westerland auf Sylt und in Weeze am Niederrhein gebracht. Hier könnten Flugzeuge nun früher aufsetzen.