Ulm (lsw) - CDU-Landeschef Thomas Strobl wäre zur Erhöhung des Frauenanteils im Landtag zu einer Reform des Einstimmenwahlrechts bereit. „Mein Vorschlag ist, dass wir uns das baden-württembergische Wahlrecht mit Experten, möglichst vielen Parteien und mit freiem Blick anschauen“, sagte Strobl der „Südwest Presse“. Er glaube aber nicht, „dass das alles im Koalitionsvertrag verankert werden kann“, fügte er mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen mit den Grünen hinzu.

Strobl sagte, dass bei einer solchen Reform „wenigstens eine Oppositionspartei mit ins Boot“ geholt werden müsse. „Über etwas Grundsätzliches wie das Wahlrecht sollte nicht allein die jeweilige Regierungsmehrheit entscheiden - mit der Gefahr, dass es nach wenigen Jahren in einer anderen Konstellation schon wieder verändert wird“, sagte Strobl. Schließlich dürfe das Wahlrecht „kein Spielball wechselnder Mehrheitsverhältnisse“ sein. Die Einführung einer Zweitstimme und einer damit verbundenen Landesliste war in der Vergangenheit an der CDU gescheitert. Eine Landesliste neben der Erststimme könnte den Frauenanteil im Parlament erhöhen. Frauen und Männer könnten dann im Reißverschlusssystem aufgelistet werden.