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Berlin/Stuttgart (dpa) - Der neue Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier muss aus Sicht des CDU-Parteivizes und baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl auch unter Beweis stellen, dass er sein Amt unabhängig von der Parteipolitik ausübt. „Die SPD hat mit ihrem Facebook-Posting Steinmeier einen Bärendienst erwiesen. Das war überflüssig und absolut unklug“, sagte Strobl nach der Wahl des Bundespräsidenten. „Ich bin überzeugt, dass Frank-Walter Steinmeier sein Amt parteipolitisch unabhängig ausfüllen wird - aber nach dieser SPD-Aktion muss er das besonders unter Beweis stellen.“ Ein Tweet der Berliner SPD hatte vor der Bundespräsidenten-Wahl Empörung ausgelöst. „Wir freuen uns auf den neuen sozialdemokratischen Schlossherrn“, twitterte die Landes-SPD, entschuldigte sich dann aber dafür und löschte den Tweet. Notwendig ist nach Ansicht Strobls ein Bundespräsident, der die Gesellschaft zusammenführt. „Wir leben in einer schwierigen, einer stürmischen Zeit. Da kann es auch Situationen geben, in denen es auf den Bundespräsidenten entscheidend ankommt“, sagte der CDU-Politiker. „In einer Zeit, in der die Gesellschaft immer weiter auseinander driftet, in denen sich Teile der Bevölkerung abgehängt fühlen, in denen es in- und ausländische Kräfte gibt, die teilen, spalten, zersplittern wollen, brauchen wir auch einen Bundespräsidenten, der zusammenführt und integriert und stabilisiert - einen der weiß, dass wir mit unseren Werten und unserer Art zu leben etwas haben, das es zu verteidigen gilt.“
Steinmeier war am Sonntag von der Bundesversammlung mit großer Mehrheit zum Bundespräsidenten gewählt worden.