Nils Schmid Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Waiblingen (lsw) - Die baden-württembergische SPD will Wähler zurückgewinnen. SPD-Landeschef Nils Schmid rief seine Genossen beim Kreisparteitag der SPD in Mannheim dazu auf, das Gespräch mit Wählern der rechtskonservativen Alternative für Deutschland (AfD) zu suchen. „Das sind nicht alles verarmte, abgehängte Proletarier, die AfD wählen“, sagte er am Samstag. Das Unbehagen mit Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen, das viele von ihnen spürten, werde bislang politisch nicht ernst genug genommen.

Er selbst räumte Fehler im Umgang mit der AfD ein. Die SPD hätte vor der Landtagswahl nicht ausschließen sollen, mit ihr an Podiumsdiskussionen teilzunehmen, „vor allem, wenn man es nicht durchhalten kann“. Schmid hatte zunächst nicht bei der SWR-„Elefantenrunde“ mit der AfD an einem Tisch sitzen wollen. Dann änderte er seine Haltung. Die SPD hatten am 13. März landesweit nur 12,7 Prozent der Stimmen geholt - das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte im Südwesten. Die AfD fuhr 15,1 Prozent ein.

OB Kurz: Mehr Empathie

Es bleibe aber dabei, dass die SPD „klare Kante“ zeigen müsse, wenn die AfD versuche, gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen, sagte Schmid. Die Mannheimer Genossen mussten verdauen, ihr Direktmandat im Norden der Stadt an die AfD verloren zu haben. Als Konsequenz forderte SPD-Oberbürgermeister Peter Kurz mehr „emotionale Ansprache und Empathie für die viel individueller gewordene Gefühlslage der Bevölkerung“.