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Stuttgart (dpa/lsw) - In der Auseinandersetzung um das Verfassungsreferendum in der Türkei versuchen Aufwiegler nach Überzeugung von Integrationsminister Manne Lucha (Grüne), einen Keil in die Gesellschaft zu treiben. Sie griffen dabei zu Tabubrüchen und Schwarz-Weiß-Malerei, teilte der Minister am Mittwoch in Stuttgart mit. Dabei leben die meisten türkischstämmigen Mitbürger nach seiner Erfahrung sehr gerne in Deutschland und wüssten die freie und offene Gesellschaft zu schätzen. Sie betrachteten die verbalen Entgleisungen mancher Politiker genauso befremdet wie die allermeisten anderen Europäer auch, ist Lucha überzeugt.
Am vergangenen Freitag hatten die deutschen Integrationsminister unter Luchas Vorsitz in Friedrichshafen eine Resolution zu dem Thema beschlossen. Darin heißt es: „Die Integrationsministerkonferenz wendet sich mit Nachdruck gegen alle Bestrebungen, die das friedliche Zusammenleben der in Deutschland lebenden Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Frage stellen.“ Die Minister appellierten, die Auseinandersetzung zum Verfassungsreferendum in der Türkei fair zu führen. „Auch in einer angespannten politischen Situation dürfen Rassismus, Hass und Diskriminierung nicht salonfähig werden.“