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Für ihre besonderen Verdienste um das Land Baden-Württemberg hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Samstag 22 Bürger mit den Verdienstorden ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde ebenso prominenten Vorbildern wie Fußball-Star Sami Khedira oder Opern-Intendant Jossi Wieler zugesprochen wie unbekannten Helden des Alltags. So würdigte Kretschmann auch Emilie Bauer aus Stuttgart. Die 93 Jahre alte Kriegswitwe pflegt seit 70 Jahren fast allein ihren Ende des Zweiten Weltkriegs auf der Flucht an Hirnhautentzündung erkrankten und seither behinderten Sohn. «Ihre Güte, Herzenswärme und Verlässlichkeit, aber auch ihre Fröhlichkeit, die sich Emilie Bauer trotz ihres entbehrungsreichen und schweren Lebens erhalten hat, sind ein Vorbild für unser Gemeinwesen und ein leuchtendes Beispiel praktizierter Nächstenliebe», sagte Kretschmann laut Mitteilung. Nahezu ihr ganzes Leben pflegte Bauer demnach ihren Sohn - ohne fremde Hilfe oder staatliche Unterstützung. Ihre aufopferungsvolle Pflege sei beispielhaft. Für ihre Familie habe sie das gern getan, sagte Bauer vorab. «Ich bin dankbar dafür, dass ich das hier erleben darf.» Tochter Gertrud Osterwalder-Bauer sagte, ihre Mutter könne eigentlich nichts abgeben. Langsam sei sie aber dennoch bereit, sich von der Diakonie etwas helfen zu lassen.

Der Verdienstorden wird einmal im Jahr im Rahmen eines Festakts verliehen - die Zahl der Ordensträger ist auf insgesamt 1000 lebende Personen begrenzt. Eine Auszeichnung kann bei Bürgermeistern, Landräten oder unmittelbar beim Ministerpräsidenten angeregt werden.