Von Susanne Kupke

Karlsruhe - Wo wird die digitale Zukunft erfunden? In Karlsruhe natürlich. Hier stehen die erste technische Hochschule und die erste Informatikfakultät Deutschlands. Und nun gibt es hier noch ein bislang einmaliges Innovationsfestival. Von modernen Displays über ein Transportsystem in Schallgeschwindigkeit bis zum bargeldlosen Bezahlen der Zukunft - seit gestern ist Karlsruhe für drei Tage Zentrum der digitalen Zukunftsentwicklung. Beim „CODE_n new.New Festival“ diskutieren mehr als 4500 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Kreativbranche über wegweisende Technologien. Zugleich sollen bei dem Innovationsfestival Start-ups mit etablierten Unternehmern ins Gespräch kommen. „Wir müssen etwas tun in Deutschland und selber Formate kreieren“, sagte Initiator Ulrich Dietz, Chef des IT-Dienstleisters GFT.

Auf dem Programm des nach Veranstalterangaben bislang einzigartigen Festivals - eine Mischung aus Technologie-Show, Konferenz, Ideenschmiede und Party - stehen bis morgen an die 70 Redner. Es spricht etwa der ehemalige Chef des Bundesnachrichtendienstes, August Hanning, über das „Mysterium Cybersecurity“, und ein Biohacker berichtet, wie es ist, mit einem implantierten Chip zu leben. Gestern Abend wurde auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) erwartet.

Treffpunkt für Unternehmen

Ein Höhepunkt ist ein Wettbewerb unter 52 Start-ups aus 11 Ländern, die es ins Finale geschafft haben. Die innovativste Idee aus den Bereichen Finanz-, Laser- oder Gesundheitstechnologie und vernetzte Mobilität wird heute Abend mit 30 000 Euro prämiert.

Aus Sicht von Unternehmer Peter Leibinger von Trumpf müssen Firmen sich schneller bewegen können. Die Stärke Deutschlands und des Südwestens liege in der Kombination von Maschinenbau und Digitalisierung. Genau diese beiden Bereiche will das Festival vereinen: „„Code_n“ ist der Platz, wo Start-ups die Big Player treffen“, sagte Frank Riemensperger vom Management-Beratungsunternehmen Accenture Deutschland.

Für das Festival wurde das ZKM zum Konferenz- und Showort mit sechs Bühnen umfunktioniert. Das Festival will aber nicht nur Digitalpioniere, Entwickler und Unternehmer ansprechen. Auch ganz normale Besucher können bei Spielen Kreativität und Teamgeist freien Lauf lassen oder Ideen zur vernetzten Stadt von morgen bestaunen. Initiator Ulrich Dietz, Chef des IT-Dienstleisters GFT, hatte „Code_n“ seit 2012 als Teil der Messe Cebit organisiert. Ins Karlsruher ZKM ist er nach eigenen Angaben gezogen, um das Format weiterzuentwickeln.