Foto: dpa - dpa

Die EnBW will ihre beiden noch laufenden Kernkraftwerke nach der Abschaltung ohne Zeitverlust abbauen. Ein wichtiger Schritt dafür ist jetzt getan.

Karlsruhe (dpa/lsw) - Das Ende der Atomenergie-Erzeugung in Baden-Württemberg rückt näher: Der Energiekonzern EnBW will seine beiden letzten noch laufenden Kernkraftwerke in Philippsburg bei Karlsruhe und Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) nach der Abschaltung nahtlos abbauen und beantragt bereits jetzt die Genehmigung dafür. Der Antrag sei am Montag beim zuständigen Umweltministerium gestellt worden, teilte der Karlsruher Versorger mit. Philippsburg 2 (KKP 2) darf bis höchstens 2019 und Neckarwestheim 2 (GKN 2) bis maximal 2022 laufen.
„Damit unterstreichen wir, dass wir es mit der konsequenten Umsetzung der Energiewende ernst meinen“, sagte der Chef der Kernkraft GmbH des Energieversorgers, Jörg Michels. Dass der Abbau so früh beantragt werde, sei „ein wichtiger Schritt zur Vollendung des Atomausstiegs“, ergänzte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne). Mit den Anträgen rücke das Ende der atomaren Energieerzeugung in Deutschland ein Stück näher. Das Unternehmen begründete den Zeitpunkt damit, dass solche Verfahren drei bis vier Jahre dauern.
Die Meiler sogar früher abzuschalten, sollte die Abbaugenehmigung früher vorliegen - „daran ist nicht gedacht“, sagte eine Sprecherin. „Wir gehen davon aus, dass die Blöcke maximal lang laufen.“ Das hänge immer aber auch von deren Wirtschaftlichkeit ab.
Die Erlaubnis für den Abbau der bereits abgeschalteten Blöcke KKP 1 und GKN 1 wird im Laufe des Jahres erwartet. Sie war im Mai 2013 beantragt worden. Die Vorbereitungen für den Rückbau sind bereits in vollem Gange. Das dafür notwendige Reststoffbearbeitungszentrum sowie das Standort-Abfalllager soll später auch für die beiden anderen noch laufenden Blöcke genutzt werden. Das fünfte EnBW-Atomkraftwerk, der Meiler in Obrigheim, wird bereits seit dem Jahr 2008 zurückgebaut.