Der Lebensmittelhändler Edeka Südwest versucht die Schweinezucht artgerecht und gleichzeitig wirtschaftlich zu gestalten. Foto: dpa - dpa

Offenburg (dpa/lsw) - Landwirte in Baden-Württemberg und der Lebensmittelhändler Edeka Südwest setzen mit dem Ausbau einer regionalen Handelsmarke auf mehr Tierwohl in der Schweinehaltung. Die Branche reagiere damit auf die Nachfrage von Verbrauchern, sagte ein Sprecher des Unternehmens mit Sitz im badischen Offenburg der Deutschen Presse-Agentur. An der Ende 2015 gestarteten Handelsmarke „Hofglück“ seien derzeit 23 Erzeuger aus dem Südwesten beteiligt. In den nächsten Monaten würden bis zu 20 weitere hinzukommen. Die Zahl der beteiligten Betriebe werde damit nahezu verdoppelt. Beteiligt ist der Deutsche Tierschutzbund. Er berät und überwacht die Betriebe.
Ziel sei eine artgerechtere Tierhaltung. Dafür bekämen die Landwirte mehr Geld. Das Fleisch komme aus der Region, lange Transportwege seien tabu. Tiere müssten doppelt so viel Platz haben wie bei konventioneller Haltung sowie jederzeit einen Zugang ins Freie. Zudem dürfe es nur natürlich und gentechnisch unverändertes Futter geben. Verkauft werde das Fleisch in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie im Süden von Hessen und Teilen Bayerns.

Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) hatte im Januar für die nächsten Jahre ein geplantes, staatliches Tierwohl-Label angekündigt. Die Marke im Südwesten läuft laut Edeka unabhängig von diesen Plänen.