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(if) - Im Jahr 2015 ist die Zukunftswerkstatt in Bad Cannstatt gestartet. Die Initiative „Zukunft Bad Cannstatt“ hat das Thema strukturiert und sich Ziele für 2030 erarbeitet. In diesem Jahr wurden Ideen und Vorschläge gesammelt. Sie sollen am 13. Dezember um 19 Uhr im Kursaal der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Dabei haben sich schon etliche Bürger an diesem Prozess beteiligt, an Bad Cannstatt mitzuplanen und über eine Weiterentwicklung zu sprechen. Nun soll der nächste „Schritt ins Konkrete“ erfolgen, wie es Organisator und Cannstatter Grünen-Sprecher Dietrich Haaf sich wünscht zusammen mit Monika Kurz von der Volkshochschule. Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler und die Stadtverwaltung begrüßen und begleiten diesen Prozess ebenso. Er wird am 13. Dezember die Einführung zum Treffen machen und Haaf wird einleiten. Dann werden die Paten der Themenbereiche die Lösungsvorschläge der Workshops vorstellen. Danach wird es zu den Vorschlägen Stellungnahmen geben von der Bundesarchitektenkammer, der Wirtschaftsförderung und der Stadtverwaltung.

Danach gibt es die Möglichkeit für die Zuhörer zur Diskussion. Außerdem soll ein Fragebogen an die Besucher verteilt werden, in dem sie die Vorschläge bewerten können und deutlich machen können, welche Themen besonders bearbeitet werden sollen. „Es ist eine Fortführung dessen, was im Jahr 2015 begonnen wurde“, so Löffler. Im vergangenen Jahr war bei Veranstaltungen im Kursaal ein Konsens gefunden worden. Aus der Positiv-negativ-Analyse heraus wurde nun weitergearbeitet, so Löffler. Im Sommer wurden erste Vorschläge formuliert, um nun in einem zweiten Schritt ins Konkrete zu gehen und den Diskussionsprozess nach vorne zu bringen. Im nächsten Jahr sollen dann Entwürfe für ein neues Bad Cannstatt erarbeitet werden, so die Organisatoren. Großes Ziel ist die Internationale Bauausstellung (IBA) 2027. Bis dahin sollen vorzeigbare Ergebnisse für die Stadt Stuttgart entstanden sein. Und vor allen Dingen auch Bad Cannstatt bei der Internationalen Bauausstellung mit dabei ist. Dabei spielen nicht nur die Themen „Stadt am Fluss“ eine Rolle, sind sich Löffler und Haaf einig. Haaf erklärt, dass er hofft, dass sich auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn dafür stark machen werde.

Die Zukunftswerkstatt hat sich mit verschiedenen Themenbereichen näher beschäftigt: Städtebau und Wohnen, Arbeit und Wirtschaft, Freizeit und Kultur, Bürgerschaft und Mobilität. Insbesondere zu den Bereichen Städtebau und Wohnen sowie Mobilität gibt es vertieft Vorschläge. „60 Vorschläge wurden in elf Themen verdichtet: Eisenbahnbrücke als „Park über den Neckar“, Umgestaltung Schönestraße, Neugestaltung Wilhelmsplatz, Aufwertung des Bahnhofsviertels, Neugestaltung des Quartiers zwischen Bahnhof und Mercedesstraße, Aufwertung Ortseingang König-Karls-Brücke, Zuflussdosierung des Durchgangsverkehrs, Verkehrsachse Waiblinger/Nürnberger Straße als Wohnstraße, das Gesicht der Stadt, Verbindungen zum Fluss und das urbane Ufer.

Ein Beispiel dieser Themen ist der Wilhelmsplatz, dessen Verkehr entzerrt werden soll, etwa durch Umlegung von Autospuren und Schaffung von Freiräumen für die Fußgänger. Zur Mobilität soll etwa die Eisenbahnbrücke als „Park über den Neckar“ dienen für eine rasche Radwegverbindung nach Stuttgart und umgekehrt. Die Zukunftswerkstatt wird in den nächsten Jahre weitergehen. Auch ist geplant, dass sich der Bezirksbeirat und der Gemeinderat mit den Themen befasst.

Bahnhofsvorplatz

Ein Punkt aus der Zukunftswerkstatt Bad Cannstatt, den sich die Bürger verbessert wünschen, ist der Bahnhofsvorplatz. Der komplette Bahnhofsvorplatz, die Frösnerstraße und die Seelbergstraße sollen eine so genannte „Shared Space“-Zone werden. Der Bahnhof soll aufgewertet werden. Und das Viertel zwischen Wilhelmsplatz, Bahnhofstraße und Eisenbahnstraße soll umgebaut und aufgewertet werden für eine kulturelle und weitere öffentliche Nutzung.

König-Karls-Brücke

Auch die König-Karls-Brücke haben sich die Bürger vorgenommen als wichtigen Bereich für diejenigen, die nach Bad Cannstatt kommen. So wird beispielsweise vorgeschlagen, ein markantes Gebäude an der Mercedesstraße zu setzen, welches auch hier den Bürgern, die nach Bad Cannstatt kommen, vermittelt, dass es sich hier um einen besonderen Ortseingang handelt. So einer der Wünsche der Bürger für diesen Bereich rund um die Brücke.

Rilling-Mauer

Die sogenannte Rilling-Mauer befindet sich gegenüber vom Theaterschiff an der Neckartalstraße. Sie weist ein Ufer auf, das die Bürger noch als gestaltungswürdig sehen. Sie könnten sich vorstellen, dass die angrenzende Neckartalstraße vom Verkehr her minimiert wird in dem Abschnitt und dort nur eine Fahrspur für Autos sein soll. Das Ufer soll ähnlich wie in Paris mit einer Freitreppe versehen werden und damit den Bürgern mehr Aufenthaltsqualität bieten.

Neckarufer

Auch der Bereich von der Brückenstraße kommend Richtung Altstadt Bad Cannstatt wurde näher unter die Lupe genommen. So sollen die Fußgänger- und Radfahrer-Verbindungen hier verbessert werden. Am Neckarufer bei der Wilhelmsbrücke wünschen sich Bürger, dass dort das Gebüsch reduziert wird, damit die Altstadt besser erkennbar wird. Auch da soll das Ufer aufgewertet werden und eine bessere Verbindung zur Altstadt geschaffen werden.

Schönestrasse

Die Schönestraße ist schon seit vielen Jahren im Visier der Bürger: Der Wunsch ist, dass die Straße verkehrsberuhigt wird und die Kreuzung Schöne-/Badstraße umgestaltet wird als Platz mit urbaner Attraktivität. Dabei soll die Prämisse gelten, dass alle Verkehrsteilnehmer gleich gestellt sind mit Vorrang für den Öffentlichen Verkehr und unter Einbeziehung des umgenutzten Hochbunkers, auf den die Freien Wähler jüngst verwiesen haben.