Der Eingangsbereich in den Kurpark an der Wiesbadener Straße sind gerade einladend aus. Der Belag ist abgeblättert, Rost hat sich breit gemacht. Fotos: Rehberger Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Wer in der Wiesbadener Straße entlang des Kurparks unterwegs ist, bemerkt den maroden und in Mitleidenschaft gezogenen Zaun. Die drei unterschiedlichen Umzäunungen sind vom Rost zerfressen und modern vor sich hin. Ute Amsel, die den Weg regelmäßig nutzt und sich daran stört, hat deshalb an die Stadtverwaltung geschrieben und sich darüber beschwert.

„Es macht mich traurig, dass der Kurpark nur vorne gepflegt wird nach dem Motto: Vorne hui, hinten pfui“, beschreibt sie. Die Vernachlässigung des alten Zaunes entlang der Wiesbadener Straße ärgert sie. „Der Originaleisenzaun und der neuere Eisenzaun sind schon vom Rostfraß befallen und der Holzzaun modert vor sich hin.“ Eine Sanierung oder ein Anstrich sei dringend geboten. Mit ihrem Anliegen hat sie sich deshalb ans Stuttgarter Rathaus gewandt.

„Den schlimmen Zustand muss ich leider bestätigen“, gibt Volker Schirner, Leiter des Garten-, Friedhof- und Forstamtes, zu. Die historische Einfassung der Kurparkanlagen sei sehr kostbar und schützenswert, jedoch in keinen schönen Zustand. Eine Sanierung sei daher wünschenswert, würde aber schon alleine wegen der Länge der Einfassung schnell mit einer halben Million Euro zu Buche schlagen. „Und das ist eine Größenordnung, die in den Unterhaltungsmitteln in meinem Amt jedoch nicht zur Verfügung steht.“ Denn die Wiederherstellung der historischen Einfassung stelle eine anspruchsvolle handwerkliche Tätigkeit dar. Die Sockel müssten saniert, die Stäbe gesäubert und ergänzt sowie die ganzen Zaunpartien neu überzogen werden.

Sein Amt hat zwar für den Doppelhaushalt 2018/19, über den im Herbst der Gemeinderat diskutiert und vor Weihnachten verabschiedet, Mittel für den Kurpark angemeldet. Allerdings nicht für die etwa 400 Meter lange marode Umzäunung, sondern für die Wegesanierung in den Grünanlagen. Auch die Fußwege in den Kurparkanlagen seien in sehr schlechtem Zustand, was auch bereits der Bezirksbeirat Bad Cannstatt mehrfach festgestellt und angemahnt hat. „Das hat höhere Priorität“, so der Amtsleiter. Schließlich gehe es da um Unfallvermeidung. „Ich bin absolut überzeugt, dass der Kurpark es Wert ist, Mittel einzusetzen.“ Schirner hofft dabei auf politische Unterstützung, sprich auf Rückendeckung durch den Gemeinderat, der letztlich über die Haushaltsmittel entscheidet. Denn nur stückweise den Zaun zu sanieren, mache wenig Sinn. Bis Sanierungsmittel zur Verfügung und die Arbeiten in Angriff genommen werden können, muss sich Ute Amsel gedulden und den maroden Zustand der Einfassung an der Wiesbadener Straße ertragen.