Foto: Rosar

Heiß, heißer Samba

Bad Cannstatt (ae) - Südamerikanische Rhythmen und so manch heiße Tanzeinlage prägten am Samstag das Bild in der Phoenix-Halle im Römerkastell. Schließlich hatte der Verein „Tigre Vermelho“ zum brasilianischen Karneval eingeladen. Proppenvolle Räume, ausgelassene Stimmung und fantasievolle Kostümierungen prägten das Bild, hüftsteife Besucher waren hier in der Minderheit. Seit 1993 veranstaltet der Verein aus Waiblingen für einen guten Zweck den Karneval in Stuttgart, wenngleich an unterschiedlichen Orten. Im Römerkastell haben die Veranstalter seit einigen Jahren eine Heimat gefunden, die sie nicht mehr missen wollen. Ebenso wenig wie die Gäste. Und so hatten die ehrenamtlichen Helfer am Samstag alle Hände voll zu tun: Mit mehr als 1300 Besuchern konnte der Veranstalter „ausverkauft“ vermelden.

Kübler bitten zum Ballett

Bad Cannstatt (ae) - Wenn man Modezar Karl Lagerfeld plötzlich doppelt sieht, kann das zwei Ursachen haben. Erstens: Man hat zu tief ins Glas geschaut oder, zweitens, man ist Gast beim Küblerball. Zu solch denkwürdigen Begegnungen im Großen Kursaal kam es am Samstagabend dank der vielen fantasievollen Kostümierungen, in denen sich mehrere Hundert Besucher zum Feierspaß in das ehrwürdige Gemäuer begeben hatten. Auftakt des Programms bildete der gemeinsame Einmarsch der Gruppen des Kübelesmarktes. Auf der Bühne zeigte das Mondlöscherballet sein Können, die Felben sorgten mit einer schweißtreibenden Rock‘n‘Roll-Einlage für Stimmung. Und auch Auftritte des Spielmannszugs sowie der Guggamusik-Gruppe „Gmendr Altstadtfegger“ durften nicht fehlen.

Außerhalb des Saales wurde ebenfalls einiges geboten - dank der Marktstände, die als Anspielung auf den Vereinsnamen zu verstehen sind. Als Besucher konnte man beispielsweise zusehen, wie die sieben Zwerge im „Büxa-Werfa“ gegeneinander antraten. Ein Wahrsagerzelt war aufgebaut ebenso wie das Cannstatter Frauengefängnis, in dem es weniger streng und diszipliniert als vielmehr feucht-fröhlich zuging.

Spaßiger Höhepunkt war der Auftritt des Männerballetts aus Waldstetten, das in diesem Jahr Wolfgang Amadeus Mozart seine Ehrerbietung erwies. Die Perücken saßen, an Puder und Lippenstift wurde nicht gespart. Behaarte Beine flogen ebenso in die Höhe wie überdimensionierte Mozartkugeln. Der Lohn: Viel Applaus und Zugabe-Rufe. Zur Livemusik des „Hofbräu Regiments“ wurde schließlich bis in den frühen Morgen das Tanzbein geschwungen.

Heiß, heißer Samba

Hofen (ae) - Am Aschermittwoch ist ja bekanntlich alles vorbei - und entsprechend intensiv will bis dahin jede Minute genutzt sein. Auch beim Fasnetsverein der Scillamännle jagt derzeit ein Termin den nächsten. Schlapp machen kommt für die Mitglieder jedoch nicht infrage, geschlafen wird später. Und so gab es am Samstag gleich zwei Partys zu feiern: Am Nachmittag kamen die Kleinsten beim Fasching auf ihre Kosten, am Abend füllten etwa 400 vornehmlich erwachsene Besucher die Hofener Grundschule. „Zirkus“ lautete in diesem Jahr das Motto. Und das machte sich auch in den Verkleidungen bemerkbar. Da rockten „Zebras“ auf der Tanzfläche, an den Tischen unterhielten sich Affen, Krokodile und Pferde. „Wir haben deutlich mehr Tiere als sonst“, stellte der Scilla-Vereinsvorstand, Torsten Streibig, schmunzelnd fest. Zum Programm gehörten Showtänze der Tanzgarden Miniblüten und Sternchen, knapp eine dreiviertel Stunde heizte die Scillamusik den feierfreudigen Besuchern ein. Der Titel „The Sound of Silence“, auf Deutsch: „der Klang der Stille“ wurde dabei zwar auch gespielt, an Ruhe war angesichts der ausgelassenen Stimmung allerdings nicht zu denken. Bis tief in die Nacht wurde gefeiert und sogar auf mancher Bank getanzt.

Das Aufstehen am gestrigen Sonntag dürfte dem einen oder anderen Vereinsmitglied schwerer als sonst gefallen sein, Zeit zum Ausruhen blieb jedoch nicht. Seit vielen Jahren beteiligen sich die Scillamännle am Umzug in Neuhausen auf den Fildern, weiß Werner Ellwanger. Höhepunkt für die meisten dürfte allerdings der Dienstag sein, wenn sich ab 13 Uhr der Umzug mit mehr als 80 Gruppen durch Hofen schlängeln wird. Die Zahl der Teilnehmer soll übrigens bei 2017 liegen - passend zur Jahreszahl.