(ede) - „So langsam gehen uns die Argumente aus, zu vermitteln, welche Probleme es am Wilhelmsplatz gibt.“ Wolfgang Hertkorn, beim Tiefbauamt fürs Verkehrsmanagement verantwortlich, versteht den Unmut über die seit einem Jahr abgedeckten Springlichter. Aber solange die Lichter nicht zu 100 Prozent funktionieren, bleiben sie mit der markanten orangenen Hülle bedeckt. „Das ist ein Riesenproblem.“

Mit Hochdruck werde an der Behebung des Fehlers gearbeitet. Die Springlichter weisen an Überwegen auf eine passierende Stadtbahn hin. Die rechtlich nicht vorgeschriebene Maßnahme soll die Sicherheit erhöhen. Am Wilhelmsplatz - der komplexeste Verkehrsknoten der Landeshauptstadt - verkehren inzwischen vier Stadtbahnlinien: die U 1, die U 2, die U 13 und die U 19. Im Schnitt kreuzen alle zehn Minuten acht Stadtbahnen den Wilhelmsplatz. Die einfahrende Stadtbahn aktiviert das Springlicht, danach wird es deaktiviert. Bei einer entgegenkommenden Bahn bleibt es aktiviert. „Irgendwo da hakt es.“ Es könne nicht gewährleistet werden, dass bei einer passierenden Stadtbahn das Springlicht dann auch immer leuchtet. 99 Prozent reichen eben nicht aus.

In der vergangenen Woche wurde die vierte Version in die Anlage eingespielt. Aber auch da gab es wieder lange Gesichter. „Es gab vereinzelt wieder Aussetzer.“ Die Verkehrsmenge am Verkehrsknoten und auch die Ampelschaltungen würden keine Probleme bereiten. Die Software für die Springlichter sorge nicht für ein reibungsloses Funktionieren der Springlichter. Das „chronisch überlastete“ Ingenieurbüro, das die Anlage auch installiert hat, bemühe sich weiter. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG und das Ingenieur-Büro, das zahlreiche der 813 Ampelanlagen in Stuttgart betreut, stünden im regen Emailverkehr. Das Tiefbauamt hat auch schon überlegt, ein neues Büro zu beauftragen. „Aber das fängt komplett bei Null an.“

Die Ablaufprotokolle für die Springlichteraktivitäten liegen Tiefbauamt und SSB vor. „Wir können genau sehen, zu welcher Zeit die Aussetzer vorkommen.“ Aber wo genau da der Fehler liege, sei noch nicht ermittelt worden. Die Springlichter abzubauen, wolle man nicht. „Wir wollen den Standard hochhalten“, sagt Hertkorn. Daher wurde als Abdeckung auch orange gewählt. „Das fällt auf. Passanten wissen dann gleich, dass sie besonders aufpassen müssen.“ Gleiches gilt auch für die Stadtbahnfahrerinnen und -fahrer. „Sie sind angehalten, am Wilhelmsplatz besonders darauf zu achten und langsam die Fußgängerbereiche zu queren.“