Der Spielplatz in der Taubenheimstraße ist einer der ältesten in Stuttgart und soll für 220 000 Euro saniert und vergrößert werden. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

(uli) - Der Spielplatz neben der Liebfrauenkirche soll vergrößert und umgestaltet werden. Zudem erhält er einige neue Spielgeräte. Die Kosten für das Projekt, das im kommenden Jahr umgesetzt werden soll, werden vom Stadtplanungsamt auf rund 220 000 Euro geschätzt und beinhalten auch die Sanierung des Ganzhornplatzes.

Es ist ein ganz besonderer Spielplatz, der täglich von vielen Kindern mit ihren Eltern aufgesucht wird. Kilian Bezold vom Gartenbauamt hat vor Beginn der Planungen in den städtischen Analen geblättert und entdeckt, dass er einer der ersten Spielplätze überhaupt in Stuttgart war. „Zudem ist die Lage für Bad Cannstatt von historischer Bedeutung.“ Denn hier wurde einst ein Stoßzahn eines Mammuts entdeckt. Kein Wunder, dass dieser Fund bei der Neugestaltung des Platzes thematisch aufgegriffen werden soll.

In Gang kam das Projekt im Jahr 2012 durch die Kinder- und Jugendbeteiligung Seelberg, wo der Wunsch nach attraktiveren Spielflächen geäußert wurde. In der Folge wurde aus der Umgestaltung des Spielplatzes ein Projekt, das über die Stadtentwicklungspauschale (Step) finanziert wird. Dieser Fördertopf der Stadt ist für Verschönerungsmaßnahme der Innenstadtbezirke und Bad Cannstatt reserviert. Zunächst wurden für den Spielplatz 100 000 Euro Kosten veranschlagt. Mittlerweile wurde das Projekt erweitert. „Der Ganzhornplatz wird in die Umgestaltung mit einbezogen und der Spielplatz soll vergrößert werden“, so Kilian Bezold. Zudem hat ein von der Stadt beauftragtes Architekturbüro bei ihren Voruntersuchungen festgestellt, dass einige Spielgeräte defekt sind und kurzfristig geschlossen werden mussten. Darunter auch die großen Kletterspielgeräte, die nicht mehr standfest waren.

„Die Kostenschätzung aus dem Jahr 2013 ist nicht mehr aktuell“, sagt Antje Sartorius vom Stadtplanungsamt. Neue Berechnungen - auch wegen der Erweiterung des Projektes - hätten jetzt eine Summe von etwa 220 000 Euro ergeben. „Wir schlagen deshalb eine Umschichtung der Mittel innerhalb der Cannstatter Step-Projekte vor“, so Antje Sartorius. Dies sei jedoch nur möglich, wenn 120 000 Euro, die für die Sanierung des Spielplatzes Am Stadtgraben vorgesehen waren, für den Spielplatz an der Liebfrauenkirche verwendet werden.

Dagegen hatte der Bezirksbeirat Bad Cannstatt keine Einwände, zumal das Stadtgrabenprojekt - eine Beteiligung der Kinder und Nachbarn ist noch nicht erfolgt - zu einem späteren Zeitpunkt saniert werden kann. Die Ausschreibung für den neuen Spielplatz in der Taubenheimstraße erfolgt im Sommer, Baubeginn ist für den Herbst geplant. Die Stadt rechnet mit einer Fertigstellung nach drei Monaten.