Das Reiterdenkmal, das König Wilhelm I. zeigt, steht seit 1881 vor dem Großen Kursaal. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

(uli) - Das Reiterdenkmal vor dem Großen Kursaal wird über Nacht nicht separat beleuchtet werden. Der Bezirksbeirat lehnte den Antrag der Cannstatter CDU mehrheitlich ab.

Sobald die Dunkelheit hereinbricht, werden Cannstatter Wahrzeichen - etwa die Stadtkirche oder der Burgholzhofturm - beleuchtet. Auch der Große Kursaal wird von Strahlern ins rechte Licht gerückt, was jedoch den Nachteil hat, dass vom Reiterdenkmal nicht mehr viel zu sehen ist. Das rief die Cannstatter CDU auf den Plan. Denn die Christdemokraten sind der Meinung, dass dieser Zustand dem Wirken König Wilhelm I. nicht gerecht werden würde. Ihm verdankt Stuttgarts größter Stadtbezirk immerhin das Volksfest. Ihm zu Ehren erschuf 1875 Johann von Halbig das Reiterstandbild, das bis 1881 auf dem Wilhelmsplatz gestanden ist. Dann wurde es vor den Kursaal versetzt und seitdem thront hier König Wilhelm I. hoch zu Ross.

Allerdings fand der Wunsch der CDU für eine separate Beleuchtung des Standbilds keine Mehrheit im Bezirksbeirat. Die Grünen waren der Meinung, dass eine Beleuchtung des Großen Kursaals völlig ausreichen würde und es zudem Orte in Cannstatt gebe, wo mehr Licht angebrachter wäre. SÖS/Die Linken sprachen sogar von „überflüssiger Lichtverschmutzung“, die Mensch und Tiere stören würde. Zudem hätte König Wilhelm auch seiner „dunkle Seite gehabt und die Todesstrafe“ eingeführt. Dafür müsse er nun nicht auch noch nachts beleuchtet werden. Dieses Argument ging Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler nun wirklich zu weit, allerdings war der Sauerwasserschultes ebenfalls der Meinung, dass ein angestrahlter Kursaal durchaus reiche. Die Abstimmung fiel knapp aber eindeutig aus: mit acht Ja- und elf Nein-Stimmen wurde der Antrag - bei zwei Enthaltungen - abgelehnt.