Einrichtungsleiterin Beate Wagner im langen Flur, der auch Fluchtweg ist. Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Die Olgakrippe ist erfolgreich in ihr Interimsquartier in der Sichelstraße 19 gezogen, der ehemaligen BIL-Schule. Einrichtungsleitung Beate Wagner und ihr Team freuen sich über die neuen Räume. Ein nicht unerhebliches Problem gibt es nun aber: Seit Januar soll die Olgakrippe Miete zahlen, erstmals seit 140 Jahren, wie Wagner erklärt.

Die Summe, die der Verein berappen müsse, sei sehr hoch. Die traditionsreiche Einrichtung musste, wie berichtet, aus ihrem alten Gebäude in der Taubenheimstraße ausziehen, das abgerissen und neu gebaut werden soll.

Nun ist im Zuge dieses Umzugs die Olgakrippe von der Stadt aufgefordert worden, Miete zu zahlen für die Interimsräume in der ehemaligen BIL-Schule. Damit ist die Kindertagesstätte ohne eine Übergangsfrist in die Regelfinanzierung gesetzt worden, wie Wagner berichtet. Dies hat die Einrichtungsleitung erstaunt. Sie fragt, ob es der politische Wille des Gemeinderats sei, in der kinderfreundlichen Stadt, die Olgakrippe nach 140 Jahren nun mit diesen Kosten zu belasten. „Mir fehlt das Votum des Gemeinderats dafür“, sagt Wagner. Sie möchte wissen, ob die Stadträte darüber informiert seien und ob sie dies wollen. Auch will sie wissen, wo dies diskutiert wurde. Das Problem sei erst durch den Umzug der traditionsreichen Einrichtung entstanden.

Indes sind die 25 Mitarbeiter samt Leitung froh und stolz, den Umzug geschafft zu haben, der sehr anstrengend gewesen sei. „Wir haben von vielen Eltern Lob bekommen“, berichtet Wagner. Es gefalle ihnen hier und auch, dass so schnell alles so schön und gemütlich für die Kinder eingerichtet gewesen sei.

An einem langen Gang entlang, der auch Fluchtgang ist und deshalb nicht verstellt werden darf mit Möbeln, reihen sich die einzelnen Gruppen der Kita auf: In der Flohkiste puzzeln Kinder beispielsweise. Erzieherin Nadja Mangold gefällt es in den Interimsräumen „sehr gut“, auch, dass die Räume groß sind. Die Kinder hätten sich sehr schnell eingelebt, berichtet sie. Im Spatzennest gibt es gerade frisches Obst. Weitere Gruppen wie Rosengarten und Bärenstube folgen. Dann gibt es einen großen Mehrzweckraum, der in den Garten führt. Der Garten muss noch hergerichtet werden. Im Mehrzweckraum wird auch die Musikschule üben. „Außerdem findet hier das Projekt Zahlenland statt“, sagt Wagner. Auch die Toiletten mit Dschungel und Unterwasserwelten an den Türen sind kindgerecht und Pinguin-Wasserhähnen.

Sie hofft, dass das Baurechtsamt noch einer Wendeltreppe für die Erwachsenen zustimmt, damit die Wege kürzer werden. Im Untergeschoss gibt es derzeit den Speiseraum, bis der Aufzug funktioniert. Danach wird in den Gruppenräumen gegessen. In der Küche ist bereits Chefin Leitao-Zahler aktiv. „Ich bin froh, dass es geklappt hat, dass die Küche rechtzeitig eingebaut wurde“, freut sich Wagner.