Besucher des Kleinen Kursaals und der Gastronomie müssen sich an den Anblick von Gerüsten gewöhnen. Das marode Dach muss komplett erneuert werden. Wie lange das dauern wird, steht noch nicht fest. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

Von Uli Nagel

Der Kleine Kursaal muss saniert werden - zumindest das Dach. Die Gründe: Feuchtigkeit und Schimmelbildung in der Holzbalkenkonstruktion. Ein Zeitplan für die Sanierung steht noch nicht fest. Laut Bürgermeister Michael Föll hat eine erste Schätzung ergeben, dass die Maßnahmen rund eine halbe Million Euro kosten werden.

Das denkmalgeschützte Kursaalensemble zählt sicher zu den schönsten Gebäuden in der Landeshauptstadt. Allerdings müssen sich die Gäste der Gastronomie und die Besucher der Veranstaltungen im Kleinen Kursaal auf noch nicht absehbare Zeit an das hässliche Baugerüst samt Schutznetz gewöhnen. Das steht seit geraumer Zeit rund um den Eingangsbereich des Restaurants.

Aus gutem Grund: Denn Mitarbeiter des Hochbauamts haben vor einigen Wochen festgestellt, dass die komplette Dachkonstruktion erneuert werden muss. „Massive Putzschäden an der Decke im Obergeschoss haben uns auf den Plan gerufen“, sagt der zuständige Bürgermeister Michael Föll. Die Verwaltung ging auf Nummer sicher, sperrte kurzfristig drei Tage lang den Kleinen Kursaal für sämtliche Veranstaltungen und nahm das Dach unter die Lupe.

Was die Experten da zu sehen bekamen, war sehr unerfreulich: Viel Feuchtigkeit und jede Menge Schimmel war an den Holzbalken zu sehen. Seit wann sich die Konstruktion in diesem schlechten Zustand befindet, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Eines war dagegen klar: Mit dem Austausch einzelner Balken war definitiv nichts mehr zu retten. „Wir müssen im kommenden Jahr leider den kompletten Dachstuhl erneuern“, sagt Michael Föll.

Gott sei Dank habe die Statik des Gebäudes nicht gelitten, sodass nach der dreitägigen Sperrung der Kleine Kursaal wieder genutzt werden konnte. „Die Sicherheit ist gewährleistet“, betont der Bürgermeister. Wann und in welchem Umfang die Sanierung erledigt wird, steht noch nicht fest. Das Konzept dafür werde in den kommenden Wochen erarbeitet. Mit knapp einer halben Million Euro nennt der Stadtkämmerer eine erste Hausnummer, was die Sanierungskosten angeht. „Wir lange die Maßnahmen dauern, können wir natürlich heute noch nicht sagen“, so Föll. Allerdings kann der Betrieb in sämtlichen Räumlichkeiten des Kleinen Kursaals ohne Einschränkungen weitergehen.

Das gilt auch für die Gastronomie, die von dem Gerüst natürlich nicht begeistert ist. Zum einen sieht es nicht schön aus und zudem mussten einige Tische verschoben werden. Denn das Café wird auch in den Wintermonaten außen bewirtschaftet. „Zudem können wir einen Schirm nicht aufspannen“, so eine Mitarbeiterin. Am vergangenen Sonntag hat‘s nun wirklich niemanden gestört. Da gab es vor dem Kleinen Kursaal keinen freien Platz - trotz des hässlichen Gerüstes.

Die letzten großen Sanierungsmaßnahmen am Kleinen Kursaal waren 2007, kurz bevor der Umbau des Große Kursaals in Angriff genommen wurde. Damals ließ die Stadt an der Außenfassade ein Aufzug installieren, das Foyer wurde umgestaltet und die gesamte Technik in den Sälen erneuert. Die Kosten beliefen sich damals auf rund 700 000 Euro.