Das alte Geländer im Kurmittelhaus entsprach nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards, weil es zu niedrig war und eine zu geringer Anprallast hatte. Quelle: Unbekannt

(erg) - Seit dem 6. Februar gibt es für die Besucher im Mineralbad Leuze eine Veränderung. Aufgrund von Bauarbeiten am Geländer des Kurmittelhauses ist der Massagebereich gesperrt worden. Provisorisch stehen stattdessen zwei Räume im Saunabereich und im Mineralbad Cannstatt zur Verfügung. Die Arbeiten dauern bis zum 2. April und werden voraussichtlich 110 000 Euro kosten.

Während der Arbeiten wird geflext, gehämmert und gebohrt. „Der Lärm wäre den Gästen im Massagebreich nicht zuzumuten gewesen“, sagt der Leiter der Mineralbäder, Norbert Paydl. Und so wurde die Entscheidung getroffen, den Massage- und Wellnessbereich komplett abzusperren, obwohl dort keine Bauarbeiten stattfinden. Lediglich das Treppenhaus, das als Zugang zu dem Bereich dient, ist aktuell eine Baustelle. Das Bad hat sich auf die Änderungen bereits eingestellt und ein Teil der Massagen in den Saunabereich verlagert. Damit die Gäste jedoch in den Saunabereich gelangen, müssen sie aus hygienischen Gründen Badesachen anziehen. „Selbstzahler können bei uns massiert werden, aber diejenigen mit ärztlichem Rezept müssen ins Zentrum für ambulante Rehabilitation ins Mineralbad Cannstatt ausweichen“, sagt Paydl. Denn für diese Patienten genügen die Anforderungen des provisorischen Massagebereiches nicht.

Im Rahmen der Bauarbeiten wird das Geländer des Treppenhauses im Kurmittelhaus erneuert. Es wurde in den frühen 1960er-Jahren gebaut. „Leider genügt die alte Konstruktion schon längst nicht mehr unseren heutigen Sicherheitsstandards“, sagt Detlef Szlamma. Der Projektleiter wechselt aktuell von Baustelle zu Baustelle, weil er gleichzeitig mit den Sanierungsarbeiten des Mineralbades Berg beschäftigt ist, das sich direkt neben dem Leuze befindet.

Abgesehen von der niedrigen Höhe des Geländers muss laut Szlamma auch die Anprallast angepasst werden. Also das Gewicht, das das Geländer bei einem Anlehnen aushalten muss. Das neue Geländer wird vom Design her dem Alten entsprechen. „Es soll sich ja nicht mit der Architektur beißen“, ist Szlamma überzeugt. Dafür wird es aus einem Handlauf mit Füllglas bestehen. Das alte Baumaterial ist der Grund für die relativ lange Bauzeit. „Zu der Zeit, als das Gebäude gebaut wurde, ist viel mit Stahl und Beton gespart worden“, sagt der Projektleiter. Dadurch sei es bedeutend schwieriger, das neue Geländer zu montieren. Es bestehe außerdem die Gefahr, die Statik im Treppenhaus zu verlagern. Daher müssten sie besonders vorsichtig arbeiten.

Abgesehen davon bedeutet der Baulärm auch eine Belästigung für die Badegäste. „Wenn gebohrt wird, dann geht der Lärm durch das ganze Haus“, sagt der Projektleiter. Um weitere Unannehmlichkeiten für die Besucher zu vermeiden, findet die Materialzulieferung über den Hintereingang des Badebetriebs statt. Die Arbeiten finden montags bis freitags statt, an den Wochenenden muss also nicht mit Baulärm gerechnet werden. Laut Bauleiter Szlamma gehen die Arbeiten bisher wie geplant vonstatten, er rechnet mit einem Abschluss zum vorgesehenen Datum.