Der gefrorene Max-Eyth-See sollte von der Ferne bewundert werden, ein Betreten der Eisfläche ist gefährlich und daher verboten. Foto: Adomat Quelle: Unbekannt

Von Uli Nagel

Es gibt Cannstatter, die haben für das Wassersäulen-Problem eine pragmatische Lösung: absägen. Ganz so einfach wird es sicher nicht, da der „Künstler“, der den Brunnen entworfen hat, bekanntermaßen mehr als nur ein Wörtchen mitreden darf. Angebracht wären so drastische Mittel allemal.

Doch die Idee von Gerhard Veyhl für einen schöneren Wilhelmsplatz ist eigentlich einfach umzusetzen, billig und vor allem sinnvoll. Er will aus etwas Überflüssigem etwas Nützliches machen. Eine digitale Litfaßsäule, mit der sich Geld verdienen lässt und nicht nur Reinigungskosten verursacht. Ob so ein kunterbunter Reklame- und Informationsturm mit Blick auf den Hochbunker am Pragsattel schön ist, spielt keine Rolle. Hässlicher als der verdreckte und angelaufenen Metallturm geht‘s beim besten Willen nicht mehr.

Die Idee der Freien Wähler hat mehr als nur Charme. Sie ist gut, umsetzbar und bietet Potenzial. Warum sie dann vom Bezirksbeirat mit einigen kritischen Worten kurzerhand abgebügelt wurde, verstehe wer will. Gerhard Veyhl wurde heimgeschickt wie ein Schulbub, der seine Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht hat. Das war schlechter Stil und respektlos. Und den sollten ehrenamtliche Bezirksbeiräte tunlichst füreinander aufbringen.