Mit den ersten Demontagearbeiten am Holzsteg wird in wenigen Tagen begonnen. Die Sperrung für Passanten und Radler beginnt heute Vormittag. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

(uli) - Allmählich müssen sich die Cannstatter von ihrem Holzsteg verabschieden. Heute Vormittag wird er gesperrt und ist dann für Passanten und Radfahrer nicht mehr passierbar. Mit den ersten Abrissarbeiten will die Deutsche Bahn in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni beginnen.

Für das Bahnprojekt Stuttgart 21 muss eine neue Neckarquerung gebaut werden. Rund 35 Millionen Euro kostet die neue Brücke. Da der alte Holzsteg dem Bauwerk im Weg steht, muss er entfernt werden. Der Abbruch dauert insgesamt rund zwei Monate und ist in zwei Etappen aufgeteilt. Denn bevor die Demontage der insgesamt 158 Meter langen und 210 Tonnen schweren Holzbrücke beginnen kann, muss auf der Seite der B 10 die Aufstellfläche für einen rund 60 Meter hohen Kran geschaffen werden. Aus diesem Grund wird dort zunächst nur ein etwa 20 Meter langes Teilstück des Holzstegs entfernt. Diese Arbeiten erfolgen in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni. Danach wird der kleine Hügel abgetragen, damit der riesige, gut 60 Meter hohe Arbeitskran auch sicheren Stand hat. Wenn dann die Brücke etwa in der Mitte getrennt worden ist und auch die Verankerungen mit den Pfeilern gelöst wurden, beginnt der spektakuläre Teil. Dann erfolgt der erste Teil des Brückenabbaus mit einem Komplettaushub. Dabei wird die tonnenschwere Holzkonstruktion mit dem Kran ans Ufer gehievt, wo sie schließlich endgültig zerkleinert und abtransportiert werden kann.

Auf der anderen Seite wird es etwas komplizierter. Da der zweite Teil des Holzstegs mangels Flächen auf dem Seilerwasen nicht an Land verarbeitet werden kann, wird er auf ein Schiff verladen. Das hat jedoch zur Folge, dass für einen halben Tag kein Schiff fahren kann. Insgesamt hat die Bahn für den Brückenabbau zwei Monate veranschlagt.

Passanten müssen ab heute auf ihrem Weg von der Altstadt in den Rosensteinpark oder zur Wilhelma über die Rosensteinbrücke laufen. Fahrradfahrer müssen dagegen die König-Karls-Brücke wählen. Die Fahrt entlang des zoologisch-botanischen Gartens ist für sie verboten.