(if) - „Ich bin überwältigt, wie gut die Aktion läuft“, sagt Pfarrer Florian Link. Gemeint ist die „Aktion Weihnachtsfreude - dank Ihnen“. Am dritten Advent haben sich alle beteiligten Einrichtungen in der Stadtkirche vorgestellt. Bis Heiligabend können Hilfswillige Bedürftigen Wünsche erfüllen.

„Im Moment hängen nur noch Zeitspendenkarten am Wunschbaum vor der Stadtkirche“, erklärt Link. Alle Sachgeschenke wurden mitgenommen. Die Freude ist groß bei den Organisatoren, der evangelischen Stadtkirchengemeinde, der Luthergemeinde und der katholischen Gemeinde St. Martin. Die Organisatoren haben darauf geachtet, dass die Wünsche nicht so teuer sind. „Vielleicht sind sie deshalb schneller weggegangen.“

Und die Wünsche, die die Notdürftigen haben, sind sehr vielfältig: Fahrräder für Kinder, Kleidung, Spielsachen. „Es gibt auch relativ viele Gutscheine“, berichtet der Pfarrer. Er unterstütze das, denn es gebe den Leuten die Freiheit, die sie sonst nicht hätten. Unter den Wünschen sind Wasserkocher, Backformen, Bettwäsche, eine Kindereisenbahn, ein Malbuch und auch Körperpflegemittel wie Shampoo, Duschgel oder Handtücher, Schuhe und Winterhosen, Schlafsack, Zelte und Nähzeug sowie Fahrkarten. Am dritten Advent waren Vertreter aller Einrichtungen im Gottesdienst und haben berichtet. Diakon Peter Hülle von der Kreisdiakoniestelle berichtete von einem Wunsch, der 2015 am Baum hing: Ein tierlieber Rentner wünschte sich einen Bildband über Tiere. Er war so begeistert, dass er allen Nachbarn das Buch zeigte, von Zimmer zu Zimmer ging, von Bett zu Bett und mit seinem Geschenk, viele weitere Geschenke der frohen Botschaft anderen machte: Zeit, Aufmerksamkeit, Geduld und die Teilhabe an seinem eigenen Glück.

Wer etwas schenken möchte, sollte es möglichst bald abgeben, damit es die Hilfsbedürftigen rechtzeitig erreicht. „Es gibt einen akuten Bedarf an Notfallhilfe“, erklärt Link. Wenn beispielsweise jemand im Altenheim die Brille kaputtgegangen ist oder auch im Obdachlosenheim jemand strandet. Dafür gibt es eine Notfallkasse. Spendenwillige erfahren hierzu mehr unter www.stadtkirche-bad-cannstatt.de und geben bei Überweisungen das Stichwort „Weihnachtsfreude“ an. „Wir verteilen die Gelder unter den Einrichtungen“, so Link. So könne den Bedürftigen vor allem in Obdachlosenunterkünften und der Kreisdiakoniestelle unbürokratisch geholfen werden.

Er freut sich, wie zum Auftakt insbesondere beim Nikolausmarkt die Zettel im Minutentakt weggingen. Es sei eine große Hilfsbereitschaft, das Interesse, etwas für die Menschen zu tun, es zeige aber auch die Not, die hier sei, hunderte Wunschzettel, bei denen Menschen elementare Dinge fehlen.