Von Iris Frey

In Bad Cannstatt wird noch immer nach einem Kulturhaus Ausschau gehalten. Für die Elwertstraße 6 und 8 haben die Stadträte der SPD, Grünen und CDU an die Stadtverwaltung einen Prüfauftrag gegeben im vergangenen Herbst. Bis jetzt gibt es noch keine Antwort. Indes gibt es Anträge im Bürgerhaushalt unter Nummer 42115.

Wie Martin Thronberens, Sprecher der Stadt Stuttgart, auf Nachfrage erklärt, fordert die SPD unter anderem, dass beim Grundstück Elwertstraße 6 geprüft und beraten wird, ob nicht weitere kulturelle und bildungsbezogene Bedürfnisse der Stadt oder des Gemeinwohls bestehen, bevor das Grundstück beplant und gegebenenfalls von der Landeshauptstadt Stuttgart verkauft wird. Die Stadtverwaltung prüft dies derzeit. Dabei werden unter anderem auch die kulturellen Raumbedarfe geprüft, so Thronberens.

Die SPD und Grünen fordern, dass die Entwicklung an der Südseite des Bahnhofs Bad Cannstatt vorangetrieben werden. Ein Investor will die Grundstücke kaufen und in Vorbereitung ein Planungsgutachten durchführen.

Mit dessen Realisierungsteil soll das Grundstück Elwertstraße 8 (Stufe 1 für eine sofortige Bebauung) beplant werden - dort für die Nutzungen Wohnen/Büro und Schule. In dem Ideenteil (Stufen 2 und 3 für eine stufenweise mittelfristige Bebauung) soll das Grundstück Elwertstraße 6 beplant werden - dort für die Nutzungen Wohnen/Büro und gegebenenfalls einer Kita. Auf diesem Grundstück befindet sich auch derzeit die Kita Storchennest.

Die zu entwickelnden Grundstücke sind in städtischem Eigentum und befinden sich in zentraler Lage Bad Cannstatts, gut angeschlossen an den ÖPNV und in unmittelbarer Nachbarschaft des Jugendhauses Cann, der Skaterhalle, dem Haus der Familie, der Jugendherberge und des Bahnhofs. So drängt die SPD darauf, beim Grundstück Elwertstraße 6 auf Prüfung, ob nicht weitere kulturelle und bildungsbezogene Bedarfe der Stadt oder des Gemeinwohls bestehen, bevor das Grundstück beplant und aus der Hand gegeben wird. Auch die Grünen haben darauf und auf Bedarf der Volkshochschule, des Kulturkabinetts und der Stadtteilbücherei verwiesen. Gerade das KKT in der Kissinger Straße benötige absehbar mittelfristig wegen der Eigentümerstruktur am jetzigen Standort eine neue Spielstätte samt Verwaltungsräumen. Auch sei, so die Anträge, das Montagskino bislang nur provisorisch untergebracht.

Im Bürgerhaushalt gibt es unter der Nummer 42089 einen Antrag zum Kulturhaus, in dem darauf aufmerksam gemacht wird, dass die Volkshochschule, Musikschule, Stadtbücherei, Kulturkabinett KKT jetzt schon beengt untergebracht seien, nicht barrierefrei und der Erneuerung und Erweiterung bedürfen. Räume für das Stadtteilkino, Veranstaltungsräume und Räume für Vereine und Initiativen fehlten.

Eine Zusammenfassung in einem neuen Gebäude in der Elwertstraße würde einen Kulturschub für Bad Cannstatt bedeuten, die Angebote aller Einrichtungen könnten ausgeweitet werden, heißt es in dem Antrag des Bürgerhaushalts.

Das Grundstück in der Elwertstraße 8 sei in städtischem Besitz, befinde sich in zentraler Lage Bad Cannstatts und sei gut an den ÖPNV angeschlossen. In unmittelbarer Nachbarschaft sind das Jugendhaus Cann, die Jugendherberge, das Haus der Familie, die Skaterhalle und der Bahnhof.

Hier könnte sich ein neuer Treffpunkt für Bildung und Kultur gut entwickeln und die anderen Einrichtungen ergänzen, heißt es im Bürgerhaushalts-Antrag weiter.

Dazu wird auf einen positiven Effekt aufmerksam gemacht: In dem Gebäude Kreuznacher Straße (Standort VHS und Musikschule) könnte eine Kita entstehen oder Wohnen. In der Überkinger Straße (Stadtteilbücherei) direkt am Neckar könnte Neues entstehen, Neckarterrassen und Café, Innovatives Wohnen und vieles mehr, vielleicht ein Projekt für die Internationale Bauausstellung (IBA).