Die Systembauten werden derzeit in der Quellenstraße für die Flüchtlinge fertig gebaut. Foto: Nagel Quelle: Unbekannt

Die Vorbereitungen für die Fertigstellung der Flüchtlingsunterkunft in der Quellenstraße laufen. Im Juli soll die Unterkunft bezogen werden und Platz für 243 Asylsuchende bieten. Auch der Freundeskreis bereitet sich vor. Das nächste Treffen findet am 3. Juni statt.

Von Iris Frey

An dem Termin treffen sich um 18 Uhr die ehrenamtlich Tätigen und Interessierten des Freundeskreises Quellenstraße im Bezirksrathaus am Marktplatz, um sich auf die Ankunft der Flüchtlinge in der Quellenstraße im Juli vorzubereiten.

Die Systembauten, die dort errichtet werden, sollen Platz für 243 Asylsuchende, Familien wie Alleinstehende, bieten. „Die meisten der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner sind derzeit in provisorischen Quartieren in Stuttgart untergebracht“, berichtet Pfarrer Florian Link von der evangelischen Stadtkirchengemeinde. Hauptamtlich werde die Unterkunft von der Evangelischen Gesellschaft (eva) betreut. Der Freundeskreis will unterstützend in den Bereichen Willkommenskultur, Alltagsbegleitung, Sprachunterricht und Freizeitgestaltung aktiv werden. Derzeit werden für alle Bereiche noch Ideen gesammelt und weitere Ehrenamtliche gesucht, so Link.

Erste Arbeitskreise sind bei Treffen zuvor gebildet worden. „Die vier Arbeitskreise Willkommenskultur, Alltagsbegleitung, Sprachunterricht und Freizeitgestaltung sind zum Teil bereits aktiv geworden“, berichtet Link. Geplant ist ein Sprachunterricht bereits während der Sommerferien, ein Frauencafé, ein Café International. Verschiedene Einrichtungen vom KifU bis zur Mobilen Jugendarbeit Inzel haben die Zusammenarbeit angeboten, St. Martin stellt Räume zur Verfügung. Einige Ehrenamtliche haben sich bereit erklärt, eine Homepage zu erstellen, so Link. Beim nächsten Treffen wird es aktuelle Informationen geben, möglicherweise kommen auch Mitarbeitende der Evangelischen Gesellschaft. Vor allem werde es darum gehen, wie die Bewohner empfangen und in den ersten Tagen und Wochen unterstützt werden können. Beim letzten Treffen waren circa 40 Interessierte da, aber wir freuen uns über weitere Ehrenamtliche“, erklärt Pfarrer Link.

Auch Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler erklärt: „Wir freuen uns über jeden, der kommt und sich einbringen will.“ In der Breite sei Bad Cannstatt gut aufgestellt. Das Ziel sei es gewesen, dass der Freundeskreis steht, bevor die Unterkünfte bezogen werden. Löffler ist zufrieden mit dem Engagement: „Ich finde, dass es gut Bad Cannstatt läuft.“ Ein Ziel sei dann auch, die Freundeskreise in ehrenamtliche Hände zu geben, so Löffler. Begleitet würden sie aber weiter auch von Seiten der Kirche.

Nach Angaben der Stadtverwaltung befanden sich in der Quellenstraße auf dem 6000 Quadratmeter großen Areal im Gewerbegebiet Lagerräume für Firmen, deren Pachtverträge nicht verlängert wurden. Die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge in den Stadtbezirken ist wesentliches Merkmal des „Stuttgarter Modells“. Momentan sind laut Stadt Stuttgart 8670 Flüchtlinge in 124 Unterkünften verteilt auf 22 Stadtbezirke untergebracht. Verlässliche Prognosen, wie sich die Flüchtlingszahlen mittelfristig und langfristig entwickeln, sind laut Stadt nicht möglich. Derzeit gibt es 40 Freundeskreise in Stuttgart, die sich ehrenamtlich um Flüchtlinge kümmern.