(ede) - Zwar konnte im vergangenen Jahr der Versorgungsgrad in der Kleinkindbetreuung ausgebaut werden. Dennoch fehlen 3464 Plätze in den Kindertagesstätten. Mit der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen baulicher Art oder Umwandlung der Hortplätze verbessert sich die Situation, jedoch nicht so schnell wie gewünscht. Als Gründe werden unter anderem der Fachkräftemangel und steigende Kinderzahlen angegeben.

Der Platzausbau insbesondere im Kleinkindbereich sowie im Ganztagesbereich für Drei- bis Sechsjährige schreitet voran, was zu einer Verbesserung der Versorgungssituation führt - jedoch nicht in dem Maße, wie es von der Verwaltung gewünscht ist. Die Erfahrung zeige, führt Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, aus, dass von den beschlossenen Vorhaben in der Regel nie alle wie geplant umgesetzt werden können oder diese sich zeitlich verschieben.

„Mit dem aktuellen statistischen Versorgungsgrad für unter Dreijährige von 42,6 Prozent hat Stuttgart einen großen Schritt getan.“ Nach Umsetzung der beschlossenen Vorhaben erhöht sich der statistische Versorgungsgrad auf etwa 55,6 Prozent. Bei den Ein- bis Dreijährigen könnte er bereits auf etwa 84 Prozent ansteigen. Bis zu einem durchschnittlichen Versorgungsrichtwert von rund 62 Prozent der unter Dreijährigen insgesamt würden rechnerisch noch 1207 Plätze fehlen, davon 535 für Ein- bis unter Dreijährige. Bei den Drei- bis Sechsjährigen könne durch die beschlossenen Maßnahmen der statistische Versorgungsgrad - unter Berücksichtigung der voraussichtlich weiteren Entwicklung der Kinderzahlen - mit 104,7 Prozent gehalten werden. „Der Ganztagesversorgungsgrad wird sich in den nächsten Jahren auf 71,3 Prozent verbessern“, so Fezer.

Das heißt, dass weitere Maßnahmen erfolgen müssen, um den rechnerischen Fehlbedarf bei den Kleinkindern in der Größenordnung von rund 1200 Plätzen zu decken. Darüber wird bei den Beratungen zum Doppelhaushalt 2018/19 zu entscheiden sein. Die Fraktionen sichern Unterstützung zu. „Hierbei werden auch weitere Hortumwandlungspotenziale berücksichtigt.“ Bei der Versorgung der Drei- bis Sechsjährigen seien die noch bestehenden Bedarfe in einzelnen Bezirken und die Versorgung der Kinder mit Fluchterfahrung zu berücksichtigen. „Ebenso gilt es, die steigenden Kinderzahlen im Blick zu behalten.“

Denn die Versorgung in den einzelnen Stadtbezirken sieht sehr unterschiedlich aus. So fehlen im Kleinkindbereich etwa in Stuttgart-Ost mehr als 100 Plätze, in Untertürkheim zwischen 50 und 100 Plätze, in Münster unter 50 Plätze, während beispielsweise in Mühlhausen, Bad Cannstatt und Hedelfingen kein absoluter Fehlbedarf mehr besteht.