Die vier neuen Vikare im Kirchenbezirk Bad Cannstatt: Tom Siller, Maike Weiß, Lukas Golder und Ulrike Ambacher (von links) Foto: Frey Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Am 1. April haben sie ihren Dienst als Vikare im Kirchenbezirk Bad Cannstatt begonnen. Die vier „Neuen“ wurden von Dekan Eckart Schultz-Berg in den Dienst beauftragt. Ulrike Ambacher und Lukas Golder sind ein Ehepaar und Maike Weiß und Tom Siller bilden Württembergs erste Vikars-Wohngemeinschaft.

Alle Vier kennen sich durch das Studium. In ihren Gemeinden wurden sie schon in den Gottesdiensten vorgestellt. Ambacher ist an der Stadtkirche tätig, ihr Mann in der Andreägemeinde, Tom Siller in Neugereut und Maike Weiß in Rohracker/Frauenkopf. Siller und Weiß wohnen in der Vikars-WG in Neugereut. Weiß freut sich, dass sie sich so mit ihrem Kollegen austauschen kann. Wenn man hierherkommt, hat man kaum Kontakt e und so ist der Austausch toll, berichtet sie.

Ulrike Ambacher ist 25 Jahre alt und in Herrenberg geboren. Sie hat, wie die anderen drei auch, in Neuendettelsau zwischen Ansbach und Nürnberg an der kirchlichen Hochschule Theologie studiert. Im August vergangenen Jahres hat sie Golder geheiratet. Das besondere, das Kleeblatt der vier Vikare hatte sich gewünscht, einem Kirchenbezirk zugeteilt zu werden. Der Oberkirchenrat hat den Wunsch erfüllt.

Ambacher war schon als Jugendliche in der Kirche aktiv. Nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr in Aalen beim Rettungsdienst hat sie sich für die Theologie entschieden. Ambacher hat auch in Tübingen am Stift studiert. Alle vier haben sich im Grundstudium kennen gelernt.

Lukas Golder ist 27 Jahre alt und in Plüderhausen im Remstal aufgewachsen. Er wird in der Andreägemeinde tätig sein und hat auch in Tübingen und Kiel studiert und sein Examen letzten Sommer gemacht und ein halbes Jahr gewartet, damit er mit seiner Frau das Vikariat beginnen kann. Die Zeit nutzte er für ein Praktikum beim Schreiner. „Ich habe uns einen Esszimmertisch geschreinert“, sagt er. Sein Großvater war Pfarrer am Ort und der andere Schreiner. Golder hat sein FSJ beim Evangelischen Jugendwerk Württemberg absolviert mit Schülerarbeit und Leitung von Camps und Freizeiten. Der Großvater habe ihn geprägt. Mit seiner Frau wohnt Golder in der Wichernkirche.

Tom Siller ist 27 Jahre alt, aufgewachsen in Heilbronn und in Bitburg. Er hat auch ein Jahr lang in Rom studiert und dort an der katholischen Fakultät hineingeschnuppert und in der Waldenser Fakultät. Es sei sehr international dort gewesen und er habe Papst Benedikt XVI öfters gesehen. In Neugereut ist er nun tätig: „Dort ist ein ökumenisches Zentrum“, so Siller und freue er sich, Erfahrungen dazu mitzubringen zu können. In der Oberstufe sei der Wunsch herangereift, Theologie zu studieren.

Einmal in der Woche treffen sie sich, um Themen auszutauschen in ihrer Dienstzeit. Ab Montag beginnt ihre „Schulzeit“. Sie werden in der Grundschule Uhlbach hospitieren und dann in Untertürkheim in der Lindenrealschule nach den Pfingstferien und bis zu den Sommerferien Religionsunterricht geben zu Viert im Wechsel. Ab September bekommen sie ihre festen Stellen im Kirchenbezirk, bei denen es dann noch eine Lehrprobe gibt. Wenn sie dann noch ihr zweites Examen nach zweieinhalb Jahren Vikarszeit absolviert haben, können sie in den Pfarrdienst eintreten. Bis dahin aber können sie schon dieAufgaben des Pfarrers wahrnehmen, aber unter Aufsicht. Bis dahin werden sie ihre Theorie im Pfarrseminar in Birkach noch haben.