Edeltraud Kowalski bekommt die Landesehrennadel von Ralf Bohlmann überreicht. Foto: Streib Quelle: Unbekannt

(if) - Sehr überrascht war sie und gefreut hat sie sich natürlich sehr, sagt Edeltraud Kowalski. Im Rahmen der Feierlichkeiten des Turnerbundes Bad Cannstatt zum 125. Geburtstag erhielt sie von Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann die Ehrennadel des Landes überreicht.

Sie macht nicht viel Aufhebens von ihrer Arbeit. Warum? Sie ist eine Macherin. „Ich hänge es nicht an die große Glocke“, sagt die 80-jährige Neugereuterin und gebürtige Westfälin, die noch immer am Siegerland hängt, aber seit 60 Jahren in Stuttgart beheimatet ist.

Seit Jahrzehnten ist sie in der Landeshauptstadt engagiert, sowohl in Neugereut als auch beim Turnerbund Bad Cannstatt, insbesondere für die Schwimmabteilung. In den TBS ist sie 1972 als Mitglied eingetreten und war dort Kassier und Schriftführerin der Schwimmabteilung. Seit 1976 bis heute ist sie Organisatorin des jährlichen internationalen Schwimmfestes. Seit 1993 bis heute ist sie Abteilungsleiterin der Schwimmabteilung - mit Erfolg. Die Abteilung habe mächtig expandiert und zähle 400 Mitglieder, weiß die Geehrte. Das internationale Schwimmfest hat sie 1976 mit ins Leben gerufen. Seitdem ist sie organisatorisch dabei und sitzt am Sprechertisch. Dieses Jahr findet das 42. Schwimmfest am 24. und 25. Juni statt. 600 bis 700 Schwimmer aus dem In- und Ausland würden erwartet, so Kowalski. Es sei das Highlight auch für den TBC.

Sie war 13 Jahre lang Vorstandsmitglied im TBC als Schriftführerin. Seit vergangenem Jahr ist sie noch im Beirat. Selbst schwimmt sie zwar, aber nicht leistungsmäßig. Doch das Schwimmenlernen war ihr immer wichtig: „Mein größtes Bestreben war, auch für die Vier- und Fünfjährigen etwas anzubieten“, so Kowalski. Sie freut sich, dass es nun auch Anfängerkurse für Flüchtlingskinder gibt. „Es sind 19 Kinder aus Neugereut, Hofen und Bad Cannstatt, die im Stadtbad schwimmen lernen“, berichtet Kowalski, die sich für den Erhalt des Stadtbads einsetzt.

Nicht nur im Sport ist sie aktiv, auch für die Kultur: Seit 1974 leitet sie den Kulturkreis Neugereut. Anfangs bis 1990 wurde er vom Kulturamt der Stadt Stuttgart gefördert, jetzt vom Bezirksamt. Monsignore Schmitt sei damals auch treibende Kraft gewesen, berichtet Kowalski. Seit 1974 ist sie evangelische Kirchengemeinderätin und sie leitet seit 1975 den Singkreis Neugereut administrativ. Im Bürgerverein Neugereut ist sie seit zehn Jahren aktiv, auch schon beim Vorläufer, der Interessengemeinschaft Neugereut (IGN). Seit 2012 ist sie Beisitzerin der SPD Mühlhausen und 2016 Kassenprüferin. Von 2000 bis 2010 leitete sie die Mieterbörse Neugereut.

Kowalski ist Ansprechpartnerin auch für die Bürger. Es macht ihr Spaß. Sie würde sich aber sehr wünschen, dass es jüngere Leute gebe in allen Bereichen, die es in die Hand nehmen. Bis dahin ist die Macherin noch aktiv.