An der Kreuzung Löwentor-/Bottroper Straße sind die begrünte Lärmschutzwand und das Portal für Fußgänger und Radfahrer ins Wohngebiet und zur neuen Haltestelle fertig. Fotos: Rehberger Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

In einem Jahr soll die Stadtbahn U 12 vom Hallschlag weiter bis Remseck fahren. Die Vorarbeiten der Stadtbahnverlängerung begannen im Februar 2013. Das 1,1 Kilometer lange fehlende Teilstück bis zur Aubrücke nimmt Gestalt an. Die neue Haltestelle Bottroper Straße ist bereits erkennbar. Sie wird so gestaltet wie noch keine andere Haltestelle.

Die neue Haltestelle befindet sich in offener Tieflage, beidseitig von Stützmauern flankiert. Der Mittelbahnsteig ist über eine Treppe und einen Aufzug erreichbar. Lärmschutzwand und Erdwall schirmen den Verkehrslärm der Löwentorstraße ab. Um die Perspektiven des Haltepunktes aufzulockern, wurde viel Wert auf Gestaltung gelegt. Die steilen Betonwände haben über eine eigens angefertigte Strukturschalung eine ungleichmäßige gekörnte Oberflächenstruktur erhalten. Eine bogenförmige Aufweitung wirkt wie eine Welle als zusätzliche optische Öffnung. Ein Teil der Stützmauer ist mit Edelstahlblech verkleidet, dessen mattierte Oberfläche die Lichtstimmungen des Tages wie eine Art zurückhaltender Spiegel reflektiert. „Sie ist bewusst der Witterung ausgesetzt“, erläutert Markus Zwick, Projektsteuerer der SSB, „das sorgt ein spezielles Raumgefühl.“ Die Gegenseite wirkt wie ein römisches Amphitheater. Die Terrassenbögen werden mit einem so genannten Cortenstahl eingefasst, einer Oberfläche, die erst durch leichten Rostansatz bewusst ihre Patina erhält. Die Waagerechte der Bögen wird mit Schotter aus Travertin belegt, der für diese Gegend typisch ist und immer wieder verwendet wird. Vor der Zufahrt ins Tunnelportal wird eine große Sonnenuhr als schmückendes Element angebracht.

„Der Gleisbau ist zu 95 Prozent abgeschlossen.“ Während Haltestellenbereich und Tunnel eingeschottert sind, wird zwischen der Haltestelle Hallschlag und Bottroper Straße ein Substrat eingesetzt, das „ein mageres Grün“ bildet. Die so genannte „Feste Fahrbahn“ benötigt Zeit, weil die Fundamente ganz genau gegossen werden müssen. Dies ist wichtig, damit die Fahrgäste keine Unebenheiten mehr spüren, sondern „nur ein sanftes Dahingleiten“. Mittlerweile Standard beim SSB-Gleisbau. Die oberirdischen Strecken können dann begrünt werden. „Das hat sich bewährt“, so Zwick. Die letzten zehn Meter ab der Haltestelle Hallschlag werden Ende September fertiggestellt.

Nach der Haltestelle geht es in den knapp 500 Meter langen Tunnel, der unter den Bahngleisen hinab bis kurz vor die Aubrücke führt. 290 Meter wurden in offener Bauweise erstellt, 200 Meter bergmännisch. Das knapp 1,1 Kilometer lange Teilstück hatte es in sich. Galt es doch, knapp sieben Prozent Gefälle von der bisherigen Endhaltestelle Hallschlag zur Aubrücke zu bewältigen. „Eine große Herausforderung“, sagen Zwick und Konrad Fuchs, der Bauleiter des Tiefbauamtes, unisono. Ende Juni ist das neue Teilstück technisch abgeschlossen, die Inbetriebnahme erfolgt im Spätsommer 2017.

Die Kreuzung Löwentor-/Bottroper/Burgholzstraße ist bis auf die provisorische Ampel im Endzustand. Endgültige Signalanlagen und Beschilderung erfolgen im Herbst. Lärmschutzwand und Portal für Fußgänger und Radfahrer ins Wohngebiet Hallschlag und zur neuen Haltestelle sind fertiggestellt. Im weiteren Verlauf der neuen U-12-Strecke bis Remseck sind die Bahnsteige an den Haltestellen verlängert. Was noch aussteht, ist die künftige Endhaltestelle der U 14 in Mühlhausen. Der Seitenbahnsteig soll im Mai/Juni fertig sein.