Eine 61-Jährige fuhr am Wochenende an dieser Stelle geradeaus und landete auf den Gleisen. Foto: Breitling Quelle: Unbekannt

(mar) - Binnen kurzer Zeit landeten zwei Autos auf der Baustelle zwischen Leuzeknoten und Wilhelma-Theater auf den Stadtbahngleisen. Liegt es an unübersichtlichen Sichtverhältnissen oder sind die Baustellen schlecht ausgeschildert?

Am vergangenen Samstagabend, 21.45 Uhr: Eine 61-Jährige war mit ihrem Auto auf der Neckartalstraße in Richtung Esslingen unterwegs. Kurz vor der Baustelle für die neue SSB-Haltestelle der Wilhelma muss sie die Orientierung verloren haben. Statt der Fahrbahnverschwenkung zu folgen, fuhr sie geradeaus weiter und landete im Gleisbett. Die Folgen: Sie musste abgeschleppt werden und der Stadtbahnbetrieb war für fast zwei Stunden blockiert.

Ein ähnliches Missgeschick passierte einem 83-Jährigem am 27. Januar, damals auf der König-Karls-Brücke. Aus dem Schwanenplatztunnel kommend wollte er weiter in Richtung Bad Cannstatt, verlor jedoch die Übersicht. Der 83-Jährige folgte nicht mehr der Verschwenkung der Fahrstreifen nach rechts, sondern fuhr geradeaus weiter und landete ebenfalls im Gleisbett der Stadtbahn.

Ist Stuttgarts größtes Straßenbauprojekt, vielleicht schlecht ausgeschildert. Laut der Polizei definitiv nicht. „Es kommt immer wieder vor, dass Autofahrer die Orientierung in Baustellen verlieren, auch wenn diese ordnungsgemäß ausgeschildert sind“, so ein Polizeisprecher. Es sind wohl eher die Ortsunkundigen, die das erste Mal durch eine auf den ersten Blick verwirrende oder sogar geänderte Straßenführung fahren müssen. „Cannstatter Autofahrer oder solche, die regelmäßig auf der B 10 unterwegs sind, haben sich an die Baustelle gewöhnt“, so der Sprecher weiter. „Ein gutes Beispiel für eine problembehaftete Baustelle war in der Schmidener Straße in Bad Cannstatt. Hier kam es öfter zu Verkehrsbehinderungen, weil sich auswärtige Fahrer verirrt haben und auf das Gleisbett gefahren sind“, erzählt der Polizeisprecher weiter. Im vergangenen November sind an der Baustelle am Schmidener Weg an einem einzigen Tag vier Autos auf die Gleise gefahren, statt durch die neu gestaltete Umleitung.

„Es ist so, dass der Verkehr an einer neuen Baustelle anfangs eher durch kleine Zwischenfälle behindert wird, aber das pendelt sich spätestens nach zwei bis drei Wochen ein“, sagt Klaus Hofmann, Leiter des Tiefbauamts Bauabteilung Neckar/Neckar zu der Problematik. Auch Christian Buch, Projektleiter für den Bau des Rosensteintunnels und Umbau des Leuzeknotens, weist eine schlechte Beschilderung zurück: „Wie sind hierbei in engem Kontakt mit der Polizei und sind ständig am Überprüfen“.