Anne Franks Schicksal regt nachwievor zum Nachdenken an. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

(if) - Vom 9. März bis zum 12. April findet im Evangelischen Zentrum eine Anne-Frank-Ausstellung statt. Es ist eine Wanderausstellung des Anne-Frank-Zentrums Berlin. Jugendliche führen Jugendliche oder Erwachsene durch die Ausstellung. Im Evangelischen Zentrum werden dies Cannstatter Schüler tun. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm.

Am 9. März wird die Ausstellung eröffnet. Die Ausstellung heißt „Anne Frank: Eine Geschichte für heute. Gegen das Vergessen - Für die Zukunft“. Es ist eine Kooperation vom Albertus-Magnus-Gymnasium, Bund der Deutschen Katholischen Jugend - Stadtdekanat Stuttgart, der Cannstatter Stolperstein-Initiative, den AnStiftern, dem Evangelischen Dekanatsbezirk Bad Cannstatt, dem Heidehof-Gymnasium, der Evangelische Jugend Stuttgart, dem Kreisbildungswerk, der Mörike-Schule sowie dem Forum jüdischer Bildung und Kultur und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) in Stuttgart, dem Stadtjugendring und der Stuttgarter Plattform für Menschenrechte.

Bei der Ausstellungseröffnung gibt es eine Führung durch Schüler sowie einen Stehempfang mit Musik von One Night Jazz. Die Veranstaltung wird moderiert von Pfarrerin Isabella Bigl. Die Einführung hält Dekan Eckart Schultz-Berg. Schirmherrin Landtagsabgeordnete Brigitte Lösch wird ein Grußwort sprechen, auch Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler.

Die Ausstellungsvorbereitenden erklären zur Notwendigkeit dieses Erinnerns: „Die Geschichte von Anne Frank steht stellvertretend für viele Schicksale während der Zeit der Nazi-Diktatur. Es war kein Einzelschicksal, sondern das von Millionen von Menschen. Auch heutzutage ist die Welt unruhig, Kriegsherde keimen immer wieder auf. Durch die leicht verständlichen Texte und Bilder der Ausstellung wollen wir Menschen ins Gespräch bringen und einen Bogen zwischen der Situation damals und der heutigen ermöglichen,“ sagt Mathilde Fuß von der Evangelischen Jugend Stuttgart. Krieg, Flucht, Verzweiflung, Angst und Hilflosigkeit seien heute genauso aktuell wie zur Zeit von Anne Frank, so Fuß. Greifbar seien die Zahlen derer, die auf der Flucht sind, für uns nicht. „Aber am Beispiel eines Einzelschicksals können wir begreiflich machen, dass es wichtig ist, die damalige Situation nicht zu vergessen, um für heute und morgen zu lernen und zu begreifen, dass Krieg und Menschen verachtendes Verhalten keine Lösung sind.“

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 9. März, von 19 bis 21 Uhr, im Evangelischen Zentrum, Ludwig-Raiser-Haus, in der Wilhelmstraße 8, statt.

Programm zur Ausstellung

Gegen das Vergessen - Für die Zukunft: Wie sich unser Wissen verändert, Vortrag und Gespräch mit Olaf Cress, Pfarrer, am 15. März, 19 bis 20.30 Uhr, Evangelisches Zentrum, Ludwig-Raiser-Haus, Wilhelmstraße 8.

Was juckt’s mich? - Politische Bildung für Jugendliche, Podiumsdiskussion mit Brigitte Lösch MdL, Vorsitzende des Ausschusses für Kultus, Jugend und Sport des Landtags von Baden-Württemberg; Rainer Redies, Cannstatter Stolperstein-Initiative; Binah Rosenkranz, Mitglied der Repräsentanz der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, und Alexander Schell, Geschäftsführer Stadtjugendring Stuttgart. Moderation: Uwe Böhm, Schuldekan von Bad Cannstatt und Zuffenhausen, am 22. März, 19 bis 21 Uhr, Evangelisches Zentrum, Ludwig-Raiser-Haus, Wilhelmstraße 8.

Schnee von gestern? - Der Holocaust im Spiegel der Generationen, Generationengespräch mit Susanne Jakubowski, Vorstand der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW), über ihre Erfahrungen als Tochter von Holocaust-Überlebenden; Peter Grohmann, Die AnStifter, über seine Erfahrungen als Sohn einer Tätergeneration; Hans-Peter Krüger, Schuldekan Degerloch und Stuttgart, über seine Erfahrungen als Sohn einer „normalen“ deutschen Soldatenfamilie, und Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums, des Evangelischen Heidehof-Gymnasiums, der Evangelischen Mörike-Schulen und der IRGW. Moderation: Alfred Hagemann, Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Stuttgart e.V., am 29. März, 19 bis 21 Uhr, Evangelisches Zentrum, Ludwig-Raiser-Haus, Wilhelmstraße 8.

#yolo - Der Einsatz der Anne Frank, Jugendgottesdienst der Evangelischen Jugend Stuttgart/Distrikt Bad Cannstatt und der Katholischen Jugend Stuttgart, am 5. April, 19 bis 21 Uhr, Lutherkirche, Martin-Luther-Straße 54.

„Gerdas Schweigen“, Kino-Dokumentarfilm von 2008 von Britta Wauer, Evangelisches Zentrum, Wilhelmstraße 8, 10. April, Beginn 19 bis 21.30 Uhr.

Last call Anne Frank, Jugendaktion in der Cannstatter Fußgängerzone, 11. April.

Rückblick und Resümee der Aussteller, 12. April, 19 bis 21 Uhr, Ev. Zentrum, Wilhelmstraße 8.