Zwei Mal stand Schmids Wasen Alm auf dem Cannstatter Volksfest. Diese Woche musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

(ede) - Der Standplatz auf dem Cannstatter Volksfest wird vom Veranstalter als lukrativ beschrieben. Den letzten beiden Beschickern brachte er jedoch kein Glück. Nach dem einmaligen Gastspiel des Württemberg-Hauses kommt jetzt auch das Aus für Schmids Wasen Alm. Nach zwei Veranstaltungen meldete der Betrieb Insolvenz an.

40 Jahre lang prägte das Weinzelt Stamer den Standort in unmittelbarer Nähe zur Fruchtsäule. 2012 jedoch entschied sich die in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft für einen Wechsel, sagte Festwirtin Henny Stamer ab und gab dem Württemberg-Haus den Zuschlag. Das Investorenteam mit Festwirt Marco Grenz war jedoch nur ein Jahr lang auf dem Cannstatter Volksfest vertreten. Zwei Jahre lang blieb der mit lukrativste Standort ohne ein „Wein- und Eventzelt“. Für das Volksfest 2015 überzeugte Uwe Schmid mit seiner Wasen Alm den Veranstalter und erhielt die Zusage. Für ihn erfüllte sich ein Kindheitstraum. Zehn Jahre lang hat der Gastronom darauf hingearbeitet. Schon für das Schwabenbräu-Zelt hatte er sich beworben, war aber Michael Wilhelmer unterlegen. „Das passt und ist genau das Richtige“, lobte damals Marcus Christen, der beim Veranstalter für die Wasenveranstaltungen zuständige Abteilungsleiter 2015. „Sein Konzept hat uns überzeugt.“

Erfahrung hat Uwe Schmid reichlich. Seit 25 Jahren betreibt er den „Landgasthof zum Löwen“ und das Restaurant Incontro in Weinstadt-Beutelsbach, seit 2005 ist die Familie mit ihrer „Laube 1 zum Remstal Schmid“ auf dem Stuttgarter Weindorf vertreten. Beide Lokale, so betont Schmid, seien von der Insolvenz nicht betroffen. Schmids Wasen Alm war ein eigenständiger Betrieb. Zur Premiere versicherte Schmid, einen langen Atem zu haben. Denn der Festwirt wusste, dass die ersten Jahre auf dem Cannstatter Wasen kein Zuckerschlecken sind, was ihm die Festwirt-Kollegen bestätigten. Im vergangenen Jahr erweiterte Schmid seine Alm um 200 Sitze, erhöhte die Kapazität auf 1500 Plätze. Doch auch dies und gute Frequenz der Besucher habe nicht ausgereicht. Hohe Umlaufkosten gelte es zu stemmen. Dazu kämen Aufbau, Sicherheitsdienst und Musikprogramm - im vergangenen Jahr musste er die kurzfristige Absage von Michael Wendler verkraften. Und ohne Geldgeber im Rücken blieb keine andere Wahl als der Gang zum Amtsgericht.

Wie geht es auf dem Volksfest weiter? Die Bewerbungsfrist für die Veranstaltung 2017 ist längst abgelaufen. „Momentan können wir noch keine Aussage machen“, sagt in.Stuttgart-Geschäftsführer Andreas Kroll. Man werde sich zügig mit Wasenbürgermeister Michael Föll beraten, um eine Entscheidung zu treffen. Die Bewerbersituation für ein Weinzelt sei nicht üppig. „Der Wirtschaftsausschuss wird sich mit dem Gestaltungswillen befassen müssen.“ Die Zeit drängt jedoch. „Der Standort ist sehr gut. Das lässt sich mit einem guten Konzept etwas entwickeln.“ Eine Notlösung werde es nicht geben. Auch 2014 habe man eine „charmante Variante gefahren“.