Für das Treppenhauskonzert am kommenden Freitag in der Schillerschule wird fleißig geprobt. Foto: Alexandra Schoormann Quelle: Unbekannt

(if) - Lehrerin Ulrike Hahn hat es angestoßen zusammen mit ihrem Mann Jörg-Hannes Hahn und einem Team: Das besondere Inklusionsprojekt mit drei Schulen, das bei einem Treppenhauskonzert am 20. Januar erste Kostproben zeigt.

Dieses Jahr ist im Sommer ein großes Haydn-Projekt geplant: „Die Jahreszeiten“ werden in der Liederhalle aufgeführt. Nach dem „Sommernachtstraum“ 2005 in der Wilhelma ist es das nächste große Projekt. Das Treppenhauskonzert in der Schilllerschule ist zum Spenden sammeln gedacht, erläutert Ulrike Hahn. Drei Schulen machen mit: die Helene-Schoettle-Schule, die Schillerschule und das evangelische Heidehofgymnasium kooperieren miteinander. Es handelt sich um ein Orchesterstück mit Singstimmen. Dazu hat Christa Brombach, Lehrerin der Schillerschule und Leiterin der Musical AG, ein Drehbuch geschrieben. Auch ist es ein Tanztheaterstück. Die Aufführung ist angelehnt an die Jahreszeiten als fortlaufende Handlung mit Tanz und Theater. Eine Sportlehrerin des Heidehofgymnasiums ist auch Tänzerin und eine Tanzpädagogin hat mitgewirkt. Es gab Probenworkshoptage. Geprobt wurde dezentral.

Probeworkshops sind im Februar, April und Juni geplant. Und davor nun das Treppenhauskonzert, das eine Initialzündung geben soll für das kommende halbe Jahr, so die Initiatorin. Da zeigen sich die Akteure das erste Mal der Öffentlichkeit.

Rund 120 Kinder machen bei dem Projekt mit. Außerdem Mitglieder des Cantus Stuttgart, des Kammerchors, dann Instrumentalisten aus dem Stuttgarter Kammerchor, Blasmusiker. Es wird beim Treppenhauskonzert gesungen und musiziert und Geld für die Umsetzung des Projektes gesammelt.

Seit vergangenem Oktober wird dezentral alles organisiert. Am 1. Juli wird es mit allen eine Hauptprobe in der Liederhalle geben. Die Schirmherrschaft hat für das Projekt Ministerpräsident Winfried Kretschmann übernommen. Auch der Stadtdekan Soren Schwesig wird eine Rolle im Stück spielen. „Er spielt die Sonne“, sagt Ulrike Hahn. Sie leitet den Schulchor der Helene-Schoettle-Schule. Vier Klassen von dort sind beteiligt und der Schulchor. Bei der Schillerschule ist die Musical-AG mit 60 Kindern dabei und die Klasse 7A des Heidehofgymnasiums.

Hahns Beweggrund für das Projekt ist die Inklusion, wie sie sagt, „verschiedene Menschengruppen zusammenzubringen, Erwachsene und Kinder, Musiker und Laien, Menschen mit und ohne Behinderung. Auf der Bühne sind sie alle gleich.“ Auch gebe es Raum für Spontanität und Individualität. „Fertig ist das Stück erst nach der Aufführung“, weiß die Chorleiterin. Ein Markenzeichen dieses Projektes sei die besondere Lebendigkeit. Anspruch sei dabei, dass alle zeigen, dass man sich zusammenraufen müsse, Vorbehalte überwinden und Barrieren akzeptieren, so Hahn.

Die geistig behinderten Schüler der Helene-Schoettle-Schule lassen sich auf die Masse Menschen ein. „Unsere Schule ist Vorreiter. Wir haben 13 Inklusionsklassen in Stuttgart“, berichtet Hahn. Jetzt arbeiten einmal mehr verschiedene Schularten bei dem Projekt eng zusammen.

Das Treppenhauskonzert in der Schillerschule findet am Freitag, 20. Januar, von 17 bis 18 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.