Traditionell sind die Waschweiber in den Cannstatter Wappenfarben rot und weiß gekleidet. Foto: Waschweiber Quelle: Unbekannt

Bad Cannstatt (erg) - „Wir waschen die Männer von oben bis unten, denn das sind doch alles große Lumpen.“ Mit ihren selbstkomponierten Liedern sorgen die Waschweiber nunmehr seit 40 Jahren am Schmotzigen Donnerstag für Unterhaltung. Zum runden Geburtstag erinnert sich Waschweib Brigitte Heppeler an die Entstehung der Truppe: „Ursprünglich waren es nur die Frauen der Küblerräte. Und wir wollten nicht einfach rumsitzen, während die Männer bei ihren Sitzungen waren“, sagt sie. Schon entstand die Idee, eine Gruppe nur aus Frauen zu gründen, die den Männern eine Abreibung verpasst. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn mit Klobürste und Rasierschaum ausgestattet suchen sie sich bei ihrem Zug durch die Altstadt männliche Opfer, die nach Waschweiber-Manier sauber gemacht werden. „Wenn sie es überstanden haben, kriegen sie dann eine unserer Klammern als Erinnerung“, sagt Heppeler.

Auch wenn die Männer anfangs noch skeptisch über die Idee waren, konnten sich die Damen bis heute behaupten und sind inzwischen eine feste Einheit in der Fasnet. Die vollständige Truppe bestand ursprünglich aus 13 Frauen, inzwischen sind sie zu neunt. „Nicht Jede kann ein Waschweib sein, es braucht besondere Qualitäten“, sagt Brigitte Heppeler. Sie ist die einzige von ihnen, die noch die Anfangszeiten und die Gründung miterlebt hat.

Jedes Jahr schreiben sie ein Lied. Dafür haben sie als einziges männliches Mitglied einen Gitarrenspieler, der mit ihnen um die Häuser zieht. Dieses Jahr können sich die Cannstatter auf ein Rap-Lied gefasst machen. Seit letztem Jahr gibt es sogar eine eigene „Waschküche“ in einem Baucontainer in der Altstadt, wo es am Schmotzigen Donnerstag Ausschank und Unterhaltung geben wird. „Die Fasnet ist für mich das zentrale Ereignis im Jahr, ich freu mich immer neu darauf“, sagt Heppeler.