So soll nach den Plänen des Büros Hausmann Architekten das „Elly“ einmal aussehen. Für das neue Gymnasium investiert die Stadt mehr als 38 Millionen Euro.Visualisierung: © Rendertaxi Quelle: Unbekannt

(uli) - Das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium soll für 38,74 Millionen Euro umgebaut werden. Nach dem Ausschuss für Umwelt und Technik stimmte auch der Bezirksbeirat Bad Cannstatt der Auslegung eines neuen Bebauungsplans zu. Baubeginn für das neue „Elly“ soll im Sommer sein.

Zusammen mit der benachbarten Eichendorffschule soll das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium zu einem Modellstandort für innovative Lernkonzepte werden, Stuttgarts erstem Schulcampus, an dem Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen. Das hat der Gemeinderat am 20. Juni 2013 entscheiden. Eine tragende Rolle für das gewaltige Investitionspaket - der Umbau beider Schulen schlägt mit rund 72 Millionen Euro zu Buche - spielen natürlich auch die regional steigender Schülerzahlen im Gymnasialbereich, weshalb der Ausbau des Gymnasiums zu einer vierzügigen Schule beschlossen wurde.

Mit dem Ersatzneubau werden gleichzeitig die Voraussetzungen für die Umsetzung neuer pädagogischer Konzepte geschaffen, das Konzept der Inklusion behinderter Schüler umgesetzt und ein offener Ganztagesbetrieb am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium ermöglicht. Hierfür sind zusätzliche Räume, die Einrichtung einer Schulmensa und ein erweitertes Sportangebot erforderlich. Doch auch sonst muss die Schule auf Vordermann gebracht werden. Sowohl bei der natürlichen Belichtung und Belüftung einzelner Gebäudebereiche, bei den Rettungswegen aus den oberen Geschossen und in Teilen der Gebäudesubstanz existieren erhebliche Mängel. Die Gesamtanlage muss neu geplant werden, um einen barrierefreien Zugang in sämtlichen Bereichen zu gewährleisten zu können. Die starke Terrassierung der Schule verhindert dies bisher.

Aus einem Planungswettbewerb ging das Büro Hausmann Architekten als Sieger hervor. Das grundlegende Element des Entwurfs bilden die Lernhäuser. Ein offener und flexibler Grundriss in sogenannten Lernclustern, der die heutigen und zukünftigen Lernkonzepte unterstützt, ist das Kennzeichen des Konzepts. Die Cluster sind paarweise in zwei dreigeschossigen Baukörpern angeordnet. Die Lernhäuser befinden sich in den Obergeschossen. Das Sockelgeschoss dient den öffentlichen Bereichen der Schule und öffnet sich zu den umliegenden Freiräumen. Das Dach über dem Sockelgeschoss kann als Pausendach genutzt werden.

Das Bauvorhaben an der Eichendorffschule ist schon sehr viel weiter. Es beinhaltet die Generalsanierung des bestehenden Fachklassenbaus, den Neubau einer 2-Feld-Turnhalle mit Zuschauerbereich, sowie die umfassende Neugestaltung der Außenanlagen. Der dreigeschossige Schulneubau berücksichtigt in den Obergeschossen das pädagogische Planungskonzept mit räumlichen Einheiten in sogenannten „Clustern“. Diese beinhalten jeweils Unterrichtsräume, Differenzierungs- und Therapieräume und Bereiche für den Ganztag und die Inklusion. Ergänzt wird das Raumprogramm im Erdgeschoss durch Fachräume, Musikräume, Bibliothek und die Schulmensa mit Aula.

Im Westen entsteht im Anschluss an den Schulneubau die 2-Feld-Turnhalle, welche für den Schulsport auch von Vereinen genutzt werden kann. Die inklusive, gebundene Ganztagesschule ist für insgesamt 784 Schüler in einer vierzügigen Primarstufe sowie einer zweizügigen Sekundarstufe geplant. Der Neubau und die Sanierung der Eichendorffschule wird bei laufendem Schulbetrieb in zwei Bauabschnitten durchgeführt und soll im März beginnen.