Quelle: Unbekannt

Von Uli Nagel

Damit die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt nicht zu einem Papiertiger mutieren, werden sie in einem gemeinsamen Antrag der Bezirksbeiratsfraktionen zusammengefasst und an die Verwaltung geschickt. Dort soll das Maßnahmenpaket auf seine städtebauliche und verkehrliche Notwendigkeit, seine zeitliche Umsetzbarkeit sowie eine mögliche Finanzierung überprüft werden.

Wilhelma, Rosensteinpark, Neckarpark, historische Altstadt, Museen oder Kurpark - Bad Cannstatt hat jede Menge zu bieten. Doch fast genauso lang ist die Liste der Nachteile. In vielen Ecken drückt der Schuh dermaßen, dass selbst der Gang zum Schuster nicht mehr reichen würde, um die Probleme aus der Welt zu schaffen. Zu viel Verkehr quält sich täglich durch die Straßen, sorgt für miese Luft und folglich für eine schlechte Lebensqualität. Und den Neckar erleben kann man nur an ganz wenigen Stellen. Und städtebaulich? Vor allem der Wilhelmsplatz, der Bahnhofsvorplatz sowie die Zufahrtsstraßen (alte B 14, Mercedesstraße) schreien nach Umgestaltung.

Viele dieser Mängel wurden in der Zukunftswerkstatt in den vergangenen zwei Jahren diskutiert, zusammengetragen und auch von Bürgern bewertet. Das Ergebnis ist so etwas wie ein 11-Punkte-Programm, das Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler in einem gemeinsamen Antrag der Bezirksbeiratsfraktionen formuliert und an die Stadtverwaltung schicken will. Über den Vorentwurf müssen jetzt noch die einzelnen Fraktionen entscheiden. Denn erst, wenn alle grünes Licht gegeben haben, möchte Löffler den Antrag an die Stadtverwaltung losschicken.

1 Wilhemsplatz: Steht ganz oben auf der Liste. Ziel ist die Entflechtung von Schienen- und Straßenverkehr, einfachere Querungen für Passanten und vor allem auch einen attraktivere Aufenthaltsqualität. Erste Ideen gibt es bereits.

2Eisenbahnbrücke: Wenn die neue S-21-Brücke fertig ist, soll die alte Eisenbahnbrücke als „Park über dem Neckar“ genutzt werden. Gewünscht wird auch ein Radschnellweg von Bad Cannstatt in die Stadtmitte durch den alten Tunnel.

3 Bahnhofsviertel/Bahnhof: Generell soll das Viertel einen besseren kulturellen Nutzungs-Mix erhalten. Verkehrsberuhigung soll für mehr Aufenthaltsqualität für Fußgänger sorgen. Gewünscht wird auch eine zentrale Bushaltestelle.

4 Neckarufer: Uferterrassen auf Flussniveau, Verbindungswege auch unter den Brücken, „Perlenkette“ öffentlicher Gebäude, mehr Schiffsanleger.

5 Rad-/Wegenetz am Fluss: Funktionsfähiges Netz von Rad- und Fußwegen zum Fluss, Trennung von Rad- und Fußverkehr auf dem Neckardamm, Anbindung der Altstadtgassen zum Neckar.

6 Gesicht der Stadt: Rückschnitt des Ufergebüschs für bessere Sicht auf den Fluss, Freitreppe am Rilling-Ufer, Aufwertung des Bereichs am Theaterschiff.

7König-Karls-Brücke: Ein architektonisch herausragendes Gebäude im Wasenzwickel, Freizeiteinrichtungen/Gastronomie auf dem Wasen und an der Uferpromenade.

8 Alte B 14: Nutzung als Wohnstraße, Begrünung der Stadtbahngleiskörper, Überwindung der Trennwirkung für Fußgänger und Radfahrer, Umbau des Augsburger Platzes auch hinsichtlich einer funktionsfähigen Vollkreuzung.

9 Wohnquartier zwischen dem Cannstatter Bahnhof und der Mercedesstraße: Gewerbe als Schallschutzriegel für die Bewohner, urbanes Wohnen realisieren, öffentliche Einrichtungen, allgemein eine Aufwertung der Zugänge zum Wasen.

10 Zuflussdosierung: Effektive Regelung des Straßenverkehrs an den Ortseingängen Schmidener Straße und Nürnberger Straße mit sogenannten Pförtnerampeln.

11 Schöne-Straße: Verkehrsberuhigung nach Fertigstellung des Rosensteintunnel, Platzgestaltung und sinnvolle Nutzung des Hochbunkers.