(ede) - „Markenzeichen Dialekt“ ist Thema der TV-Sendung „Nachtcafé“, die morgen um 22 Uhr im SWR Fernsehen ausgestrahlt wird. Mit dabei ist auch die Cannstatter Sprachtherapeutin Ariane Willikonsky. „Es hat irre viel Spaß gemacht“, berichtet die Sprecherzieherin und Kommunikationstrainerin. Sehr gespannt war sie auf Entertainer Harald Schmidt. „Er ist sehr locker und unkompliziert und hat es einem leicht gemacht.“ Er sei immer wieder mal in Bad Cannstatt, um seinen Bruder zu besuchen. Gerne sei er dann im Biergarten. Schmidt ist einer der wenigen, der perfekt von der Schriftsprache in den Dialekt wechseln kann. „Meine Herkunft ist der Humus, von dem ich heute noch zehre“, sagt der Exilschwabe.

Weitere Gäste in der Sendung, die vergangene Woche in Baden-Baden aufgezeichnet wurde, sind die Mainzer Fasnachtsikone Margit Sponheimer, Yared Dibaba, gebürtiger Äthiopier und bekennender Plattdeutsch-Fan, Dschungelcamp-Königin Melanie Müller aus Sachsen, die bayrische Jodelweltmeisterin Andrea Wittmann und der Cannstatter Kabarettist Christoph Sonntag, der froh ist, dass die Schwaben mittlerweile ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt haben: „Als Schwabe kommt man mit so einem Minderwertigkeitskomplex auf die Welt. Völlig unnötig, denn wir sind vital, zwar etwas demütig, aber weltoffen.“ Alle sehen ihren Dialekt positiv, berichtet Willikonsky. Lediglich Melanie Müller leide etwas darunter. Sächsisch sei unerotisch.

Die Gespräche während der Aufzeichnung seien ungeheuer lebendig gewesen, was auch an den illustren und humorvollen Gästen lag. Schon vor der Sendung sei die Stimmung sehr gut gewesen. „Alle waren offen und ehrlich.“ Moderator Michael Steinbrecher habe die Gespräche sehr gut gesteuert. „Ich hoffe, der Spaß, den wir hatten, kommt auch rüber.“ Sprachtherapeutin Willikonsky durfte sich dabei zu jedem Thema äußern. „Ein schöner Part. Man hat das Publikum ganz vergessen.“ Auch nach der Sendung saßen die Teilnehmer noch lange zusammen. „Eine sehr nette Runde. Alle lieben ihre Heimat. Dialekt ist etwas Schönes.“ Humor und Dialekt passen sehr wohl zusammen. Wobei es natürlich auf den Inhalt ankommt. Ein platter Spruch bleibt auch in Dialekt ein platter Spruch. Doch Profis wie Harald Schmidt, Christoph Sonntag oder Yared Dibaba wissen, damit umzugehen.