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Esslingen (red) - Die Esslinger Ausstellung „Good Space - politische, ästhetische und urbane Räume“ ist die aktuelle Auflage von Crossing Media, dem Nachfolgeprojekt der Foto-Triennale. Vor der Eröffnung am 25. Mai in der Villa Merkel stellen wir exemplarisch drei teilnehmende Künstler oder Gruppen vor.

Der niederländische Künstler Jasper Niens entwirft eine begehbare, rund 15 Meter lange und über vier Meter hohe Skulptur für den Merkelpark. 3D-Programmierung und die Umsetzung mit lasergeschnittenen Materialien lassen die futuristische Anmutung des Werks in unmittelbaren Kontrast zum historischen Gebäude der Villa Merkel treten.

Die „510“ betitelte Skulptur -rechts ist eine Entwurfszeichung abgebildet - ist nach dem Prinzip des Möbiusbandes in sich verdreht. Oben und unten, innen und außen gehen vermeintlich ineinander über. Lichtdurchlässiges PVC-Material erlaubt die Erkundung des Inneren bei Tag. Form und Größenverhältnisse nehmen dabei Bezug auf das Kernstück des experimentellen Fusionsreaktors Wendelstein 7-x, der für wissenschaft-

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schungen in Greifswald im Einsatz ist. Ziel dort ist es, nach dem Vorbild der Sonne Energie aus der Verschmelzung von Wasserstoff zu gewinnen. Die spezielle Form ist einem hierfür notwendigen kreisförmigen Magnetfeldkäfig nachempfunden. Dieser schließt das 100 Millionen Grad heiße Plasma ein. Die Suche nach einer ressourcenfreundlichen und risikoarmen Art der Energiegewinnung ist eine brisante Aufgabe. Die Möglichkeiten einer solchen Energieerzeugung werden den menschlichen Lebensraum in Zukunft maßgeblich bestimmen. Mit der Verwandlung einer physikalisch bedingten Form aus diesem Bereich in eine begehbare Struktur will Jasper Niens für die unmittelbare Wahrnehmung dieser Problematik sensibilisieren. Er überträgt darüber hinaus die Faszination für wissenschaftliche Möglichkeiten auf die Kunst.

„Good Space“ wird am 25. Mai um 19 Uhr in der Esslinger Villa Merkel eröffnet. Die Ausstellung ist bis 21. August zu sehen.