Die Macher und die Förderer: Kulturbürgermeister Fabian Mayer, Programmchef Meinrad Huber, Theaterhauschef Werner Schretzmeier, Festivalchef Eric Gauthier und Franz Reiner, Mercedes-Benz Bank (von links). Foto: Ecker Quelle: Unbekannt

Von Angela Reinhardt

Stuttgart - Genauso bunt, aber etwas experimentierfreudiger als bei der letzten Ausgabe wird die Neuausgabe des Stuttgarter Colours-Festivals, die vom 6. bis 23. Juli 2017 im Theaterhaus stattfinden wird. Vor allem möchte Eric Gauthier noch mehr als beim letzten Mal vom Pragsattel herunter in die Stadt ausschwärmen und dort am liebsten sämtliche Passanten zum Tanzen bringen. Mehr als 20 verschiedenste Produktionen sieht das Programm bisher vor, darunter zehn Deutschlandpremieren und zwei Uraufführungsabende. Bei mehreren Werken ist das Colours-Festival wieder Koproduzent, wodurch sein Name weiter bekannt wird, so touren zum Beispiel die Koproduktionen des letzten Festivals noch immer weltweit. Mit Stücken von Ohad Naharin, Hofesh Shechter und Sharon Eyal/Gai Behar setzt Gauthier Dance in „Mega Israel“ den Auftakt, Tanz aus Israel gehört genauso zu den Schwerpunkten wie der Bezug zu Pina Bausch. Vor allem aber soll es bunt bleiben, vom zeitgenössischen Tanz über Breakdance bis zum Ballett ist alles dabei, Meinrad Huber hat ein dichtes Programm zusammengestellt.

Christian Spuck kommt mit seinem Zürcher Ballett und adaptiert eigens das Bühnenbild seiner Fassung von „Romeo und Julia“, damit sie in den großen Theaterhaus-Saal passt. Ein moderner „Swan Lake“ aus Irland ist dabei, dessen tanztheatralische Urkraft gerade die Londoner Zeitungen zu Hymnen hinreißt. Aus der britischen Tanzmetropole kommen die Kompanien von Hofesh Shechter und Russell Maliphant, Rosas aus Belgien ist genauso dabei wie das Tanztheater von Helena Waldmann und die kanadische Ikone Louise Lecavalier. Es gibt eine Flamenco-HipHop-Fusion mit Rocio Molina, Stepptanz und Akrobatik in modernen Versionen, drei Pina-Bausch-Tänzer bringen ihre eigenen Projekte und eine Hommage an die Wuppertaler Ikone nach Stuttgart. Neben einer israelisch-palästinensischen Versöhnungsperformance kommt auch ein inklusives Tanztheater. Ungewöhnlich viele Produktionen bringen Live-Musik mit - ob Jazz, Rock, keltische Folklore, Broadway-Songs oder elektronischen Minimalismus.

Finanziert wird das Festival, das mit 1,8 Millionen etwas teurer wird als 2015, wieder von Stadt und Mercedes-Bank. Auf die Zusage des Landes hofft man noch und ist ansonsten bereit, Veranstaltungen zu streichen. Neben dem treuen Nachbarn am Pragsattel - Theaterhaus-Direktor Werner Schretzmeier und Franz Reiner, der Vorstandsvorsitzende der Mercedes-Bank, lobten geradezu hymnisch ihre wunderbare Zusammenarbeit - trägt eine große Anzahl weiterer Sponsoren ihr Scherflein bei. Stuttgarts Kulturbürgermeister Fabian Mayer betonte, wie riesig die Strahlkraft des letzten Festivals war und freute sich darüber, dass die Neuausgabe noch stärker „in den öffentlichen Raum hineinwirken“ will.

Der Vorverkauf beginnt am 9. Dezember, zu diesem Zeitpunkt geht auch das genaue Programm unter www.coloursdancefestival.com online.