Ihre Musik ist wie eine Umarmung, jeder einzelne Song hat Musikgeschichte geschrieben. Und sie überzeugen mit ihrer Performance, ihrer Ausstrahlung, ihrem Repertoire und ihrem Können. Wieder einmal hat die Initiative Rock am Stock die Band Squeezed präsentiert, und die Waldbühne auf dem Esslinger Zollberg bebte. Ein lauer Sommerabend, ein stimmungsvolles Ambiente, mehr als 700 Gäste und rund 100 Helfer - die Rahmenbedingungen waren perfekt und ließen die Veranstalter strahlen. „Das dürfte gerne jedes Jahr so sein“, sagte Norbert Murken von „Rock am Stock“.
Vor zwei Jahren spielte Squeezed ebenfalls auf der Waldbühne - damals tanzten die Gäste wie einst in Woodstock barfuß im Regen. Und trotz unfreundlicher Witterung kamen damals 440 Gäste. „Die Waldbühne haben wir mit Squeezed begonnen, ihre Musik trifft einfach den Nerv“, erzählte Mario Erdmann. Er hat das Konzert mit organisiert. 1997 hatten einige „Idealisten“ beim Besuch des Jugendhauses t1 die Idee eines „Tanztees“. Bald wurde das erste Konzert organisiert, „Rock am Stock“ war geboren. Viele Konzerte im Jugendhaus und später auf der Waldbühne folgten.
Die Waldbühne schweißt die TSG Esslingen zusammen, verschiedene Arbeitsdienste waren auch an diesem Abend perfekt aufgeteilt. „Vor allem unsere Senioren, die Mittwochs-Arbeitsgruppe, leisten Außergewöhnliches“, sagte Murken. Aber auch Handballer und Fußballer und viele andere Abteilungen waren mit Spaß und Elan dabei. Alle zusammen sorgten für eine wunderbare Atmosphäre - und die Band sorgte auf der Bühne für Stimmung - fünf Stunden lang. Seit drei Jahren arbeitet Squeezed an einer DVD. Schlagzeuger Andi Plattner verriet: „Wir filmen heute den ganzen Auftritt. Und wir versprechen euch die beste Performance des Jahres.“
Zwei Stimmen sorgen für Gänsehaut
Der goldenen Ära der Rock- und Popmusik hat sich Squeezed verschrieben. „Wir spielen Songs für die Seele und das Herz“, erklärte Plattner. Manches wird in eigenen Arrangements präsentiert, anderes absolut authentisch. Viele der Lieder wie „With or without you“ von U2, „Because the night“ von Patti Smith, „Smoke on the water“ von Deep Purple oder „Empty rooms“ von Gary Moore laden zum Mitsingen und Tanzen ein. Eingestreut werden immer wieder komplexe Instrumentalstücke und lange Soli - genau wie bei den Vorbildern. Eine besondere Ausstrahlung haben Sandy Heller und Ralph Heidorn, mit ihren Stimmen erzeugen sie Gänsehautfeeling. Sie zeigen sich musikalisch äußerst variantenreich, wenn sie mal wie Adele, Alanis Morissette oder Aretha Franklin singen, ein andermal wie Mick Jagger, Eric Clapton oder Bono. Ihre Energie, ihre Power und ihr Können sind mitreißend - alleine oder zu zweit. Dem stehen die Instrumentalisten der Band in nichts nach: Andi Plattner am Schlagzeug, Thomas Gerner am Bass, Udo Seiler und Thorsten Böhn an den Gitarren und Stefan Widmaier an den Keyboards.
Zwischen all das Bekannte streuten sie auf der Waldbühne auch weniger Bekanntes ein - etwa einen Song von Dream Theater. Andi Plattner erklärte: „Diese Band hat mich musikalisch sehr beeinflusst. Wir spielen heute einen ihrer leichteren Songs.“ Der erwies sich als Entdeckung. Und zur Freude der zahlreichen Zuhörer spielte Squeezed auch Lieder, die die Band schon lange nicht mehr präsentiert hat - etwa „Stairway to heaven“ von Led Zeppelin.
Norbert Murken betonte, wie wichtig es der Initiative sei, mit „Rock am Stock“ viele Altersgruppen anzusprechen. Und Mario Erdmann ergänzte: „Die Stimmung dieses Ortes ist einzigartig: Unter Bäumen zu sitzen und Musik zu hören - das ist einfach Woodstock-Feeling.“ Und die Waldbühne zeigte wieder mal, dass Woodstock überall sein kann - immer wieder.