Wiederhören macht Freude: Unvergessen ist der Abend mit dem Pablo Held Trio, dessen Auftritt beim Jazzfestival 2015 in der Stadtkirche St. Dionys bei vielen Musik-Fans bleibenden Eindruck hinterlassen hat.Archiv Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Alexander Maier

Es ist ein mutiges Unterfangen, in diesen Zeiten ein Musikfestival von internationalem Format auf die Beine zu stellen. Maximilian Merkle hat’s im vergangenen Jahr gewagt und mit seinem Jazzfestival einen Volltreffer gelandet: Hochkarätige Musiker gaben sich in Esslingen ein Stelldichein, und das Publikum kam in Scharen, weil man ein Programm dieser Güte selbst in einer ausgewiesenen Jazzstadt wie Esslingen nicht alle Tage erlebt. Für Maximilian Merkle war schon damals klar, dass es 2016 eine Neuauflage geben würde. Mittlerweile steht das Programm, der Vorverkauf läuft auf vollen Touren - und vom 2. bis 16. September dürfen Jazz-Gourmets allerhand erwarten.

Eine Idee setzt sich durch

Als Justiziar bei einem internationalen Medienkonzern hat Merkle neben den erforderlichen Kontakten auch Erfahrung in der Konzertorganisation. Und obwohl er mittlerweile in Berlin lebt, fühlt er sich seiner Heimatstadt und ihrer Jazzszene eng verbunden. Deshalb war es für ihn keine Frage, dass Esslingen ein mehrtägiges Festival auch auf Dauer gut vertragen könnte. Und so werden sich in der ersten Septemberhälfte wieder internationale Stars und junge deutsche Musiker die Ehre geben. Wie im vergangenen Jahr sollen die Musiker wieder an unterschiedlichen Veranstaltungsorten in der historischen Altstadt auftreten. Eröffnet wird das Festival mit einem Open-Air-Wochenende auf dem Hafenmarkt, danach geht’s weiter im Schauspielhaus der Württembergischen Landesbühne. Und hinterher sollen die Abende jeweils mit Jam-Sessions im legendären Jazzkeller ausklingen, bei denen die Festival-Stars nochmals zu hören sein werden - dann jedoch in intimer Atmosphäre.

Um den Jazz-Nachwuchs zu fördern, haben sich Maximilian Merkle und seine Mitstreiter diesmal für einen besonderen Schwerpunkt entschieden: Während der Festivaltage bieten erfahrene Dozenten Workshop-Reihen für Schüler und Studenten an. Dort soll der Nachwuchs ein eigenes Programm erarbeiten, das hinterher auf den Bühnen des Festivals präsentiert wird. Den Abschluss der Workshop-Reihen bilden Gespräche, in denen Musiker des Festivals Schülern und Studenten Rede und Antwort stehen. Zwei weitere Jazzgespräche runden das Programm ab. Und wie im vergangenen Jahr soll auch diesmal der international renommierte Bassist Eberhard Weber, der als Musiker Esslingens Ruf in die Welt hinaus getragen hat, die Schirmherrschaft übernehmen.

Eröffnet wird das Festival am 2. September vom Marcin Wasilewski Trio und dem Volker Engelberth Quintett, die auf dem Hafenmarkt zu hören sind. Die Sängerin Beady Belle und das Mathias Eick Quintett sind dort am 3. September zu hören. Und am Tag darauf gehört die Open-Air-Bühne auf dem Hafenmarkt der Gruppe Subtone sowie dem Trompeter Avishai Cohen und seinem Quartett. Unvergessen ist der Auftritt des Pablo Held Trios, das dem Festival-Publikum im vergangenen Jahr ein eindrucksvolles Konzert in der Stadtkirche St. Dionys präsentiert hatte. Nun sind die drei Musiker am 9. September erneut in Esslingen zu Gast - diesmal in der Württembergischen Landesbühne, wo sie an diesem Abend zusammen mit dem Jochen Rückert Quartett das Programm bestreiten werden. Der britische Musiker Jacob Collier wird sein Debütalbum „My own Room“ am 10. September in der WLB vorstellen, wo er zusammen mit der Festivalband den Abend bestreitet. Und am 16. September präsentiert das Jazzfestival den Grammy-Gewinner John Scofield - allerdings im Stuttgarter Theaterhaus.

Eintrittskarten für die Konzerte des Esslinger Jazzfestivals im September gibt es bereits jetzt an den bekannten Vorverkaufsstellen, natürlich auch im EZ-Haus am Esslinger Marktplatz.