Stuttgart (red) - Thomas Mann setzte ihm mit den „Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull“ ein literarisches Denkmal. Das Stuttgarter Literaturhaus greift den Typus des Hochstaplers nun in einem erweiterten Sinne auf. Denn in einer Zeit der plagiierten Politiker-Dissertationen, der allgemeinen Leistungsorientierung, des Erfolgskults und der Angst vor der Blamage wird der Hochstapler zu einer Schlüsselfigur. Zumal das Internet ganz neue technische Voraussetzungen für die Vortäuschung falscher Identität, die Inszenierung trügerischer Größe, aber auch deren Entlarvung bietet.

In dem Literaturhaus-Festival „Hochstapeln“ beleuchten Literaten, Wissenschaftler und Künstler bis zum kommenden Sonntag die vielfältigen Formen des Bluffs, des Blendens, der scheinhaften Selbstvergrößerung. Dabei steht nicht nur der kriminelle, sondern auch der kreative und subversive Gesichtspunkt im Zentrum.

Mit dem Risiko-Spiel des Hochstapelns setzen sich Autoren wie Saša Stanišic, Felicitas Hoppe, Per Leo oder Kathrin Röggla und Wissenschaftler wie Thomas Macho oder Stephan Porombka auseinander. Das Fotografenduo Frank Bayh und Steff Rosenberger-Ochs lädt zu einem „hochstaplerischen Foto-Shooting“.

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