Florian Schroeder moderiert die Vergabe des Kleinkunstpreises „Stuttgarter Besen“. Gut 100 Solisten und Ensembles treten in Konkurrenz. Foto: SWR Quelle: Unbekannt

Von Petra Bail

Stuttgart - Seit 25 Jahren gibt es das Stuttgarter Kabarettfestival. Zum 20. Mal kämpfen Künstler mit Worten beim namhaften Kleinkunst-Wettbewerb um den „Stuttgarter Besen“, und die Erzeugergemeinschaft Stuttgarter Kabarett stemmt die neuntägige Veranstaltung vom 17. bis 26. März zum zehnten Mal gemeinsam. Die Kontinuität spricht für die Qualität des Festivals mit dem bundesweiten Renommee, bei dem sich Vertreter von Kabarett, Comedy und Stand-up-Comedy im Renitenztheater, Theaterhaus, Laboratorium, Merlin und in der Rosenau die Klinke in die Hand geben.

Jubiläumsaktionen wurden nicht geplant. „Das Besondere ist, dass es uns noch gibt“, scherzt Roland Mahr, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft. Den Veranstalterverbund sieht er als pragmatische Sache. „Die Kulturszene hat zum richtigen Zeitpunkt erkannt, dass man gemeinsam mehr erreichen kann.“ Deutschlandweit sei die „positive Konkurrenz“ einmalig.

Im „kreativen Chaos“ wurde wieder ein vielseitiges Satire-Programm auf die Beine gestellt, eine spannende Mischung aus hoffnungsvollen Newcomern und arrivierten Künstlern wie dem Vorzeige-Flüchtling Erwin Pelzig am 18. März, „Vollhorst“ Bruno Jonas am 21. März und Gernot Hassknecht, Deutschlands beliebtester Choleriker, am 24. März (alle im Theaterhaus). Querdenker Frank Lüdecke unterhält am 24. März im Renitenztheater.

Höhepunkt des Festivals ist die Vergabe des Kleinkunstpreises „Stuttgarter Besen“. Laut Roland Mahr haben sich wieder gut 100 Solisten und Ensembles für den Wettstreit beworben. Acht ausgewählte Lästermäuler wetteifern am 21. März im Renitenztheater um die Gunst der Juroren unter Vorsitz der Kabarettistin Lisa Fitz. Eine Neuerung gibt es in diesem Jahr. Zu Ehren des kürzlich verstorbenen, früheren Intendanten des Renitenztheaters, Gerhard Woyda, wurde der Publikumspreis nach ihm benannt. Das SWR-Fernsehen und SWR 2 zeichnen die Veranstaltung auf, die von Florian Schroeder moderiert wird.

Eröffnet wird das Kabarettfestival am Freitag, 17. März, um 20 Uhr mit einer großen Gala im Theaterhaus. Die stimmgewaltige Anna Mateur, der Ex-Jurist Max Uthoff, Grantler Gernot Hassknecht und Gesichtsakrobat Sebastian Pufpaff sorgen für unterhaltsamen Zündstoff. Die 1000 Plätze sind nahezu ausverkauft.

„Muttergefühle“ und „Trotzdem“

In der Rosenau trumpfen Gankino Circus gleich am 17. März mit „Irrsinn und Idyll“ auf. Die Sacher-Wilmanns ziehen am 18. März „Zwischenbilanz“, Tim Wopp mach am 22. März „Non Stop Stand Up“ und Nico Semsrott zeigt „Update 2.5“ seines Programms „Freude ist ein Mangel an Information“ am 24. März. Die Lesebühnenshow „get shorties“ geht am 18. März im Merlin über die Bühne. Am 26. März zeigt dort Rike Drust „Muttergefühle“. Im Renitenztheater erzählt Christof Spörk was „Am Ende des Tages“ bleibt (19. März) und Christian Springer sagt am 25. März „Trotzdem“. Insgesamt gibt es an neun Tagen 27 Kleinkunst-Veranstaltungen an allen Spielstätten, außer dem Laboratorium, das laut Mahr an allen Vorbereitungen beteiligt war, aber dieses Jahr im Festival-Programm eine kleine kreative Pause einlegt.

Weitere Informationen unter www.stuttgarterkabarettfestival.de. Karten gibt es bei den Veranstaltern.